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Klettergarten-Gelände geeignet

Johannisberg: Verwaltung will jetzt Angebote einholen


Bielefeld (bp). Aus Umweltsicht vertretbar, aus Sicht der Klettertechnik geeignet ist der Standort am Johannisberg, den die Verwaltung für einen so genannten Klettergarten vorschlägt. Für Errichtung und Betrieb einer solchen Anlage sollen jetzt Angebote eingeholt werden.
Zwischen dem Festplatz am Johannisberg und dem »Dormotel« könnte auf 6700 Quadratmetern Fläche der Hochseilgarten nach dem Vorbild des »Teuto Klettergartens« in Detmold entstehen. Der Flächenzuschnitt, so das Umweltamt, müsse jedoch gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag optimiert werden, um ein »geeignetes Baumensemble« zu bekommen. Baumabstände und -anordnung, hohe astfreie Stämme und die »besondere Hochwaldatmosphäre« in Kombination mit dem bereits vorhandenen angrenzenden Parkplatz sprächen für eine gute Eignung als Klettergartenstandort, zumal das Areal außerhalb des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes »Östlicher Teutoburger Wald« liegen würde.
Der Landschaftsbeirat halte den Standort zwar für problematisch, könnte sich eine Zustimmung aber dann vorstellen, wenn Bedingungen wie eine Höhlenbaukartierung, Größenbegrenzung und Rückbaubarkeit baulicher Anlagen erfüllt würden. Die Buchen in dem Gebiet sind um die 170 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch. Um die Sicherheit zu gewährleisten und einen außen nicht erkennbaren Pilzbefall auszuschließen müssten die Bäume schalltomografisch »durchleuchtet« werden. Das Umweltamt geht jedoch von einem »weitgehend gesunden Baumbestand« aus.
Neben dem eigentlichen Klettergarten - einem Parcours aus Seilen, Balken, Brücken aus Tauen und Plattformen - gehöre ein kleines Gebäude für Kasse, Gerätschaften und Sanitäranlagen, zur Anlage; dazu müssten jedoch erst die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Die Verwaltung hat einen Anforderungskatalog für mögliche Investoren/Betreiber erarbeitet. Darin steht unter anderem, dass an den Bäumen keine Schäden entstehen dürfen, dass eine Vertraglaufzeit von zehn Jahren vorgesehen sei und eine Bürgschaft für den möglichen Rückbau zu hinterlegen ist. Baumpflegearbeiten müsse der Betreiber des Klettergartens tragen.
Ein ähnlicher Hochseilgarten existiert in Detmold. Nach einer 30-minütigen Einweisung kann er von Einzelpersonen oder Gruppen genutzt werden; es gibt Angebote wie Teamtraining, Erlebnispädagogik oder Nachtklettern. Die Einzelkarte kostet dort 18 Euro, Jugendliche zahlen 14 Euro.

Artikel vom 15.09.2006