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Die Machart hat sich bewährt

ZDF-Erfolgskrimiserie »Ein Fall für zwei« feiert Jubiläum mit langer Nacht

ZDF, 20.15 Uhr: Ein kultivierter Kopfmensch als Rechtsanwalt, ein sympathisches Raubein als Privatdetektiv - diese Mischung ist seit 25 Jahren das Erfolgsrezept der Krimiserie »Ein Fall für zwei«.

Claus Theo Gärtner (63) begann in Frankfurt und Umgebung für Dr. Dieter Renz zu ermitteln, gespielt vom unvergessenen Günter Strack, der zusammen mit Gärtner zum Markenzeichen der Serie wurde. 25 Jahre und drei Rechtsanwälte später ist die 243. Folge abgedreht, heute wird gefeiert. Zunächst wie üblich um 20.15 Uhr mit der neuen Ausgabe »Blutige Liebesgrüße«, in der Gärtner neben Paul Frielinghaus zu sehen ist, der seit sechs Jahren den Juristen Dr. Markus Lessing mimt. Und danach mit einer Nostalgie-Nacht: Von Mitternacht an werden drei alte Folgen zu sehen sein.
Die Grundzüge der Geschichten, die erzählt werden, haben sich bewährt. »Wir weiden uns nicht an Gewaltszenen«, sagt Frielinghaus. Oft geht es darum, dass ein Mensch in Verdacht gerät, dem es schwer fällt, seine Unschuld zu beweisen. Detektiv Matula liefert dann die Indizien und Geständnisse, die Anwalt Lessing braucht, um die Mandanten vor Gericht aus der Patsche zu holen.
Der »Fall für zwei« beschert dem ZDF durchschnittlich sechs Millionen Zuschauer und ist auch im Ausland beliebt - er läuft in 40 Ländern von Frankreich bis Finnland, von Italien bis Iran. Aber es gibt nicht nur Fans.
Zum Jubiläum gibt es eine gute Nachricht für die Fans: Es wird noch mehr Fälle für zwei geben. »So lange die Einschaltquoten so hoch sind und die Leute uns immer noch gerne sehen, mache ich das gerne weiter«, sagt Gärtner, der sich auch bei einem Sprung von einer Brücke nicht doubeln lässt. Sollte Matula mal aufhören, werde es - anders als bei den Anwälten - wohl keinen Nachfolger geben, meint Frielinghaus: »Ich weiß nicht, ob man das versuchen sollte. Dann macht man lieber ein neues Format.«
Die »Ein-Fall-für-zwei«-Nacht bietet den Fans übrigens ein Wiedersehen mit den Vorgängern von Frielinghaus: In »Caesars Beute« sind Günter Strack und Rainer Hunold zu sehen, in »Das Paar« Mathias Hermann und in »Fasolds Traum« wieder Günter Strack. Und natürlich Matula, in jungen und in reiferen Jahren. Auch sonst kann man ihn wegen der regelmäßigen Wiederholungen der alten Fälle in fast jedem Alter bewundern. Ob ihm diese Begegnungen mit seinem jüngeren Selbst beim Zappen etwas ausmachen? »Nö, da gewöhnt man sich dran.«

Artikel vom 15.09.2006