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»Ohne die Politik läuft hier nichts«

Anwohner lassen sich über Sandabbbau am Lorbeerweg informieren


Sennestadt (ho). Die Zeit drängt: Nur noch bis zum 2. Oktober nimmt das Umweltamt Einsprüche von Anwohnern gegen den geplanten Sandabbau am Lorbeerweg entgegen. Wichtig ist es, Adresse, Bauvorhaben und Unterschrift nicht zu vergessen. Darauf wies Dr. Manfred Dümmer vom Bielefelder Umweltamt bei einer Anliegerversammlung auf dem Reiterhof Thiesbrummel in Sennestadt hin.
Ein Vertreter der sich um den Sandabbau bemühenden Firma Johannes Bunte aus Papenburg erläuterte das Bauvorhaben und gab wesentliche Detailinformationen. »Unser Ziel ist es, auf einer geringen Fläche möglichst viel Sand wirtschaftlich zu nutzen und das benötigte Material möglichst trassennah abzubauen«, erläuterte er das Vorhaben. Er versicherte, »dass alle Anträge projektbezogen für den ausschließlichen Ausbau der A 33 gestellt wurden«.
Die Sorgen von Anwohnern über steigendes Grundwasser mochte der von dem Unternehmen Bunte beauftragte Gutachter Dirk Brehm von der Firma »bgu« nicht teilen. Eine permanente Drainage sorge für den Abfluss in den Strothbach. »Die Beeinflussung durch den See ist wesentlich geringer als befürchtet.« Jedenfalls wenn es nach den vorgelegten Rechenmodellen geht. »Zudem wird durch ein ständiges Monitoring das Wasser überwacht.« So könne es beispielsweise nicht passieren, dass irgendwelche Rückstände - wie das oft zitierte Auto im See - unbemerkt blieben.
Befürchtungen haben die Anwohner eines möglichen künftigen bis zu 20 Meter tiefen Sees auch in Sachen Sicherheit. Dem Vorschlag, das gesamte Baustellengelände einzuzäunen, stand die Firma Bunte nicht abweisend gegenüber, wohl aber das Umweltamt. Dr. Manfred Dümmer: »Mit einem Hinweisschild, dass das Betreten der Baustelle verboten ist, haben wir der Verkehrssicherungspflicht Genüge getan.« Geplant ist, sollte die Genehmigung erteilt werden, für den Nassabbau mit einem Saugbagger unter der vorhandenen A 33 ein Rohr zu einem Spülfeld auf der anderen Seite der A 33 zu legen, dort das Material zu sammeln und dann abzutransportieren. »Idealerweise mit einer direkten Zufahrt auf die Autobahn«, wünschte sich der Vertreter der Firma Bunte. »Aber so weit sind wir noch nicht«.
Pro Arbeitstag würden etwa 3 000 Kubikmeter Sand geliefert. Das entspreche rund 70 Lastwagen (hin und zurück). Ob der Lorbeersee jemals kommt, hänge entscheidend von der Politik ab, meinte Moderator Rolf Kriescher. »Es wird keine Genehmigung geben, solange nicht entschieden ist, ob es in Bielefeld Zustimmung für den größeren Sennesee gibt. Dann heißt es am Lorbeerweg ÝNeues Spiel, neues Glück. . .Ü«

Artikel vom 15.09.2006