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Sprache ist das wichtigste Mittel zur Integration

Oberbürgermeister Eberhard David redete im Rathaus mit jungen Migranten


Bielefeld (cr). Zu einem Diskussionsabend lud Oberbürgermeister Eberhard David jetzt Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund in den Großen Saal des Neuen Rathauses ein.
»Es ist mein persönliches Anliegen, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen, die ich sonst nicht tagtäglich treffe«, erklärte der Oberbürgermeister im Vorfeld der Veranstaltung, die Rundfunkmitarbeiterin Bettina Wittemeier moderierte. Den Jugendlichen solle die Möglichkeit gegeben werden, von ihren Problemen und Sorgen zu erzählen. »Zuhören ist daher eher gefragt als direktes Antworten«, betonte Eberhard David, der den Teilnehmern des Diskussionsabends mit großer Offenheit entgegenkam. »Ich kann nicht versprechen, alle Wünsche zu erfüllen und alle Fragen zu beantworten«, so der Oberbürgermeister. Er wolle jedoch die Nähe zu den Jugendlichen nutzen und sei an einem offenen und regen Gespräch interessiert.
Dass die Jugendlichen diesen Wunsch teilten, wurde bereits in den ersten Minuten deutlich. Praktisch ohne Scheu berichteten sie von ihren ganz persönlichen Problemen und Anliegen, die den ersten von drei Themenblöcken bildeten. Mehr politische Bildung für Ausländer wünschte sich ein junger Mann, ein anderer erzählte von seiner Abschiebung nach Bosnien-Herzegowina, die ihn im Grundschulalter auf brutale Weise von Freunden und vertrauter Umgebung fortriss, eine weitere Teilnehmerin erkundigte sich nach Programmen der Stadt Bielefeld zur Integration von Ausländern und Zuwanderern.
In vielen Kommentaren und Antworten Davids spielte der Aspekt der Sprache eine große Rolle, die das »wichtigste Mittel zur Integration« sei. Gute Kenntnisse der deutschen Sprache seien die Grundlage für eine - nicht nur berufliche - Chancengleichheit, betonte der Oberbürgermeister auch im zweiten Themenbereich, dem Vergleich der Situation ausländischer und deutscher Jugendlicher. Obwohl die Bilanz recht positiv war, stellte sich als letzter Diskussionspunkt die Frage »Was soll sich ändern?« Aus dem aufschlussreichen Gespräch mit den Jugendlichen möchte der Oberbürgermeister jetzt im Idealfall Schlüsse für weiteres Handeln ziehen.

Artikel vom 16.09.2006