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Neue Hinweisschilder weisen den Weg

Bad Oeynhausen ist ans Radverkehrsnetz NRW angeschlossen - Tour im Internet planbar

Von Matthias Band (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Die Stadt Bad Oeynhausen ist Teil des Radverkehrsnetzes NRW. Wer in Zukunft von Bad Oeynhausen nach Aachen radeln möchte, dem helfen die weiß-roten Wegweiser bei der Orientierung. Sie können aber noch mehr: So genannte Einschubschilder weisen auf Gastronomie und Sehenswürdigkeiten hin.


Wo früher bunte, mitunter verwirrende Schilderwälder die verschiedenen Strecken aufzeigten, machen nun die gut sichtbaren und sachlich gehaltenen neuen Wegweiser auf attraktive Touren und Ausflugsziele aufmerksam. »Ich kenne das Problem«, sagt Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann. »Ich fahre selbst viel Rad. Manchmal weiß ich auch nicht mehr, wo es lang geht.« An der Nordsee gebe es ein ähnliches System wie in NRW. »Das hilft mir immer sehr bei meiner Orientierung«, so Mueller-Zahlmann.
Mehrere überregional bedeutsame Radverbindungen verlaufen in Bad Oeynhausen: der Weser-Radweg, die Wellness-Radroute, der Fernweg nach Bremen, die Mühlen- und die Land-Art-Route, der Else-Werre-Radweg, der Soleweg sowie die Gastro-Tour und die Kultur-Route. Sie alle sind jetzt mit dem Radverkehrsnetz NRW verbunden. Der Clou: unter www.radroutenplaner.nrw.de kann jeder Radfahrer seine Tour im Vorfeld zusammenstellen.
»Ähnlich wie bei einem Routenplaner für Pkw erstellt das Programm mögliche Streckenführungen und gibt weitere Informationen zu der Tour«, erklärt Gerhard Kipp vom Referat für Wirtschaftsförderung und Entwicklung des Kreises Minden-Lübbecke.
Zusätzlich zur Routenplanung im Internet verteilt das Land NRW im Rahmen des Projektes »Fahrradfreundliches NRW« regional zugeschnittene Info-Flyer, die mit einer Übersichtskarte, wichtigen Telefonnummern, touristischen Attraktionen und Literaturempfehlungen einen echten Servicecharakter für Radfahrer bieten.
»Die Flyer sind kostenlos. Sie liegen in beiden Rathäusern aus«, erläutert Peter Thielscher vom Planungsamt der Stadt. Wie der Bürgermeister ist auch er von dem Projekt begeistert: »Ich fahre jedes Jahr eine Woche auf dem Weserradweg. Jetzt kenne ich mich dort aus, aber für Neulinge sind die Wegweiser eine sichere Hilfe.«
Das Straßennetz NRW ist aber nicht nur für Fahrradurlauber gedacht: Es verbindet alle Städte und Gemeinden in NRW. Die Zentren der Kommunen sowie die Bahnhöfe werden auf kurzen und direkten Wegen miteinander verknüpft. »Das Netz dient also auch der Fahrt zur Schule oder zur Arbeit«, so Thielscher.
Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann verspricht sich aber noch viel mehr von den Schildern: »Reisende, die durch Bad Oeynhausen fahren, erhalten wichtige Hinweise, wo und wie es in die Stadt geht. Und vor allem, was es dort zu sehen gibt.«
Der Anteil der Fahrradfahrer am Gesamtverkehr sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, sagt Gerhard Kipp. Der Fahrradtourismus habe derzeit jährliche Steigerungsraten von bis zu acht Prozent. »Und die Fahrradfahrerklientel bringt mittlerweile auch Geld mit«, ergänzt der Bürgermeister.
509 Kilometer ist das Streckennetz allein im Kreis Minden-Lübbecke lang. 2 123 Wegweiser hat das Land NRW aufstellen lassen. Die Kosten: 160 000 Euro. Um eine zügige Installation zu gewährleisten, hat das Land die Ausgaben der Erstbeschilderung übernommen. »Ohne diese Unterstützung wäre die Finanzierung schwierig geworden«, gesteht der Bürgermeister.
Damit die Wartung der Wegweiser vor Ort möglichst unbürokratisch von statten geht, bekommt jeder Pfosten einen Aufkleber mit einer Nummer. Dadurch ist jeder Pfeiler eindeutig identifizierbar. Sollte ein Wegweiser beschädigt sein, können die Bürger die kostenlose Radwege-Nummer & 0800/72 39 343 anrufen und den Schaden unter Angabe der Nummer melden. Für die Wartung der Wegweiser sind übrigens die Kommunen verantwortlich. »Als nächstes steht der Kreis Herford auf der Liste«, so Gerhard Kipp.

Artikel vom 15.09.2006