»Ich bin zu Tränen gerührt, so gut ist es geworden!«
26 Jahre lang war Heiner Bruns Intendant des Bielefelder Theaters. Selten aber sei er so gespannt gewesen, das Haus zu betreten wie zum Festakt gestern Abend. »Ich bin sehr, sehr neugierig,« gestand er. Seine Nachfolgerin Regula Gerber, heute Generalintendantin in Mannheim, die eigens mit ihrem Mann Hans Beeg angereist war, sagte sogar: »Ich bin zu Tränen gerührt, wirklich!« Als sie 1998, frisch in Bielefeld, durch das Theater gelaufen sei, habe sie sich fest vorgenommen, an dem maroden Zustand des Hauses etwas zu ändern: »So konnte man mit diesem wunderschönen Gebäude doch nicht umgehen!« Sie habe gedrängt, Unterstützer gefunden und »endlich ist ein Traum wahr geworden«. Ihr erster Eindruck: »Es ist noch schöner als auf den Plänen.« Maja Oetker, die sich von Beginn an für das Theater engagiert hat, erinnert sich: »Anfangs hat es etwas geruckelt, aber jetzt sind alle hochzufrieden. Bielefeld hat allen Grund stolz auf sein Theater zu sein.« Ihr Lob galt auch dem Architekten, Reinhold Daberto, der einräumte, nach vier Jahren sei ihm das Stadttheater ans Herz gewachsen: »Es ist etwas Gutes dabei heraus gekommen.« Sein Anliegen sei stets gewesen, ein »nachhaltiges« Theater zu bauen, weil er ja wisse, wie »häufig« in Bielefeld saniert werde. Nachhaltig, so Daberto, sei für ihn »solide und zweckmäßig zu bauen«: »Es soll nicht schon nach wenigen Jahren schäbig wirken.« Ausgerechnet gestern am Tag des Festaktes (Zufall? Absicht?) feierte Günther Tiemann, der als Vorstand der Theaterstiftung praktisch jeden Tag in den letzten zwei Jahren auf der Baustelle verbracht hat, seinen Geburtstag: »Dass das Theater punktgenau fertig geworden ist, dass ist mein schönstes Geschenk.« Schauspieler Klaus Lange räumt ein, er habe auch die alte Bühne mit dem holzgefassten Portal gemocht. Dafür gibt es einen besonderen Grund. Lange: »An einer Stelle war das Holz besonders abgenutzt - von meinem Schweiß. Weil ich in einer Inszenierung dort immer meine Stirn anlehnen musste. . .«
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