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Bei den Aufsteigern unter Druck

2. Bundesliga: Spenges Jan Rüter will in Achim wieder spielen -ƊBerliner Duftmarke

Von Lars Krückemeyer
Spenge (BZ). Die Geschichte wiederholte sich nicht. Im Oktober 2005 musste Handball-Zweitligist TuS Spenge im Heimspiel gegen den Stralsunder HV auf seinen verletzten Linkshänder Stefan Dessin verzichten und bog einen Rückstand zum 25:23-Sieg um. Der Unterschied zum Duell am vergangenen Samstag: Dank des kurzfristig von der HSG Niestetal/Staufenberg verpflichteten Ivan Nincevic »konterte« der Gast im wahrsten Sinne des Wortes und gewann mit 32:28.
Wieder mit auf der Spenger Bank: der sportliche Leiter Horst Brinkmann, hier zwischen Trainer Walter Schu-bert (rechts) und Torwart Johnny Dähne.
»Wir haben hier noch nie glücklich ausgesehen. Ich habe mir das Pokalspiel in Ahlen gesehen und wusste, wie kampfstark Spenge ist. Deshalb waren wir sehr konzentriert und haben 25 Minuten super gespielt. Neu in meiner Mannschaft ist der Siegeswille«, freute sich SHV-Trainer Holger Schneider über den ersten Stralsunder Erfolg in Spenge im fünften »Versuch«.
»Eine Leistung wie in Ahlen war sicher nicht zu wiederholen, aber vielleicht haben wir gerade in der ersten Halbzeit nicht so richtig daran geglaubt, auch Stralsund bezwingen zu können«, meinte Spenges Trainer Walter Schubert, der den beiden nächsten Spielen bei den Aufsteigern Achim-Baden und VfL Potsdam große Bedeutung beimisst. »Da müssen wir punkten, denn wir wollen auf keinen Fall zum Saisonstart im Tabellenkeller stehen.« Schubert hofft, bereits in Achim Jan Rüter wieder einsetzen zu können. Der Rückraumspieler machte sich gegen Stralsund bereits mit der Mannschaft warm und fühlt sich fit für einen Einsatz am Samstag.
Ein insgesamt ordentliches Zweitliga-Debüt gab Neuzugang Jan Bröenhorst. Der langjährige Ober- und Verbandsliga-Spieler erhielt große Spielanteile in Abwehr und Angriff und war an der Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mit vier Treffern entscheidend beteiligt. »Ich war doch ziemlich nervös und habe in der ersten Halbzeit nicht so gut ins Spiel gefunden. Danach lief es besser, ich fühle mich im rechten Rückraum auch nicht unwohl. Leider haben wir am Ende das Spiel mit dämlichen Fehlern weggeschenkt«, sagte der 28-jährige Oberlübber.
Die beiden nächsten Spenger Gegner, die Aufsteiger VfL Potsdam und SG Achim-Baden trennten sich im Aufsteigerduell 22:22. Achim-Baden, am Samstag um 19 Uhr Gastgeber des TuS, führte bereits mit 20:14, doch nach einem Torwartwechsel und mit einer offensiveren Abwehr erkämpfte sich der VfL noch den Punkt.
Titelkandidat Füchse Berlin steht bereits nach dem 1. Spieltag dort, wo man die Saison auch beenden will. Mit dem 42:24-Sieg gegen Bernburg wurde das Lommel-Team erster Tabellenführer. »Wir wollten eine Duftmarke für die weitere Saison setzen, das ist der Mannschaft eindrucksvoll gelungen«, freute sich der Trainer.
Gut erholt von der Pokalniederlage gegen den TuS Spenge zeigte sich Vizemeister Ahlener SG, die beim 32:28 (20:12)-Auswärtssieg beim OHV Aurich bereits zur Pause für die Vorentscheidung gesorgt hatte. Beste Werfer waren wie schon gegen Spenge Horak (8) und Bertow (7).
Der Spenger OWL-Nachbar HSG Augustdorf/Hövelhof verpatzte den Saisonstart gegen den mit nur sieben Feldspielern angetretenen TSV Hannover-Burgdorf gründlich. Nach der 28:30-Niederlage lagen die Nerven bei einigen Fans in der »Pressekonferenz« blank. Neuzugang Kutlesa traf zweimal für die HSG.
Reibungslos verlief in der Spenger Sporthalle am Samstag die Premiere des neuen »elektronischen Spielberichts«, der die Daten des Spiels an einen Live-Ticker im Internet weiterleitet. Dort sind seit dieser Saison auf der Seite www.handball-bundesliga.de alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga »live« zu verfolgen.

Artikel vom 15.09.2006