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Riesen-Pilz ein Fall für die Bratpfanne

Sammler erwarten gute Ernte

Stolz präsentiert Pilzsammler Thomas Ulrichs (43) aus Herford seine erste Ernte: Ein Riesenbovist und zwei Riesenchampignons, aus denen sich ein leckeres Gericht zaubern lässt.Foto: Curd Paetzke
Kreis Herford (pjs). Ergiebige Regenfälle im August, spätsommerliche Temperaturen im September - die Voraussetzungen für eine reiche Pilzernte sind ideal. Stattliche 534 Gramm wiegt der seltene Riesenbovist, den Thomas Ulrichs vor einigen Tagen entdeckte.
»Ich bin vorbeigeradelt und habe eine runde weiße Kugel gesehen, dachte zuerst an einen Ball«, berichtet der Herforder, der seit seinem zehnten Lebensjahr Pilze sammelt. Als er nachschaute, stellte er fest, dass es sich nicht etwa um ein Überbleibsel der Fußball-WM handelte, sondern um einen echten »Langermannia gigantea«. »Ein solcher Riesenbovist kann bis zu 1,5 Meter Durchmesser und ein Gewicht von zehn Kilo erreichen«, weiß Ulrichs. Er hat bereits einige »Schwammerl« geerntet und die ersten leckeren Pilzgerichte gezaubert. »Man sollte natürlich nur die essbaren Exemplare sammeln, die man auch identifizieren kann«, rät Ulrichs. Und: »Pilze nie im Plastikbeutel, sondern möglichst in einem luftdurchlässigen Korb transportieren, sofort reinigen und auch schnellstmöglich verzehren.«
»Jeder darf im Wald Pilze sammeln - allerdings nur für den eigenen Bedarf«, stellt der Herforder Förster Herward Siebert klar. Im heimischen Forst hielten sich die Spaziergänger normalerweise auch an diese Regel.
Die Biologische Station Ravensberg in Stift Quernheim (% 05223/1837766, Gabriele Potabgy) organisiert bei Bedarf für Vereine oder größere Gruppen regelrechte Pilzexkursionen. Theoretische und praktische Tipps gibt dabei der Pilzsachverständige Klaus Störmer aus Soest.

Artikel vom 15.09.2006