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Weckruf für Werder

Bremen reicht nicht einmal ein 2:0-Vorsprung


Bremen (dpa). In der 28. Minute noch als Spitzenreiter der Blitztabelle gefeiert, nach dem Abpfiff von den eigenen Fans ausgepfiffen: Bei der vierten Pflichtspiel-Niederlage hintereinander präsentierte sich Werder Bremen in erschreckender Form. Nachdem der Vizemeister eine 2:0-Führung verspielt und gegen den VfB Stuttgart noch eine 2:3-Niederlage kassiert hatte, schimpfte Manager Klaus Allofs: »Wenn es einige noch nicht begriffen haben sollten, dann haben sie vielleicht einen letzten Weckruf bekommen.«
Wie groß die Probleme sind, wurde bei einem Disput zwischen Torsten Frings und Diego deutlich. Unmittelbar nach dem Stuttgarter Siegtreffer beschimpfte der wütende Frings den kleinen Brasilianer, weil der mit einer eigensinnigen Aktion den VfB-Konter eingeleitet hatte. »Wenn es in so einer Situation nicht kracht, hat man eine tote Mannschaft«, rechtfertigte Allofs die Auseinandersetzung.
Die Szene zeigte die Abstimmungsprobleme nach dem Weggang von Spielmacher Johan Micoud. Die Gegenspieler haben sich auf den dribbelstarken, aber oft eigensinnigen Diego eingestellt. Am Ausfall des verletzten Paradesturms Miroslav Klose und Ivan Klasnic lag es weniger, dass noch verloren wurde. Eher am mangelnden Einsatzwillen vieler und fehlender Klasse einiger. Nach der Führung durch Roberto Hilbert (4./Eigentor) und Mohamed Zidan (33.) drehten die immer stärker werdenden Stuttgarter durch Hilbert (38.), Pavel Pardo (58.) und Mario Gomez (87.) den Spieß um.

Artikel vom 18.09.2006