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»Ötzi« von
hinten erlegt

In Minuten verblutet


Hamburg (dpa). Der Gletschermann »Ötzi« ist einem Forscher zufolge innerhalb weniger Minuten verblutet. Der 5300 Jahre alte Mann wurde von hinten von einem Pfeil getroffen und starb auf der Stelle. »Die Pfeilspitze durchschlug das linke Schulterblatt und traf die Hauptschlagader, die den Arm versorgt«, sagte der Bozener Pathologe Eduard Egarter-Vigl. »Jemand mit so einer Verletzung geht keinen Schritt mehr. Er verblutet innerhalb weniger Minuten.«
Mit seinem Team untersuchte der Pathologe die Eismann-Mumie per Mehrschicht-Computertomographie. Dabei können den Angaben zufolge Körperregionen in 0,75 Millimeter dünnen Schichten dargestellt werden. Die Methode sei genauer als eine Autopsie.
Vor 15 Jahren hatten Wanderer den »Homo tiroliensis« in den Ötztaler Alpen entdeckt. Er trug grasgefüllte Schuhe aus Bärenleder, eine Mütze und einen Fellmantel sowie eine Art Leggins aus Pelz.
Als sicher gilt inzwischen, dass »Ötzi« etwa 47-jährig starb.

Artikel vom 14.09.2006