Wiepersdorf (dpa). Nach mehr als anderthalbjähriger Schließung ist das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf in Brandenburg gestern offiziell wieder eröffnet worden.
»Wir haben heute das Glück, das Schloss der Bettina von Arnim an diejenigen zurückzugeben, die es nie hätten verlassen sollen, an die Künstler«, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Schloss Wiepersdorf war Ende des Jahres 2004 aus Geldmangel geschlossen worden, nachdem mehrere ostdeutsche Bundesländer ihre finanziellen Anteile aus der Stiftung Kulturfonds, der früheren Trägerin der Einrichtung, herausgelöst hatten. Unter neuer Trägerschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat das Traditionshaus 90 Kilometer südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming bereits am 1. Juli den Betrieb als »Kulturschloss« wieder aufgenommen. Derzeit arbeiten zwölf Künstler als Stipendiaten in dem Haus, in dem Lesungen, Vorträge, Ausstellungen nund Konzerte stattfinden. Mit der Wiederöffnung werde auch gezeigt, dass man sich der Verantwortung als europäische Kulturnation bewusst sei, sagte Neumann. Der Bund habe sich in einem Einigungsvertrag verpflichtet, die kulturelle Substanz in den neuen Bundesländern zu erhalten. 1814 war das Dichterehepaar Ludwig Achim und Bettina von Arnim nach Wiepersdorf gezogen und hatte das Schloss zu einem Ort des geistigen Austausches gemacht. Nach 1947 diente Wiepersdorf als Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler. Seit 1992 arbeiteten in Schloss Wiepersdorf etwa 900 Künstler. Darunter waren auch die berühmten Schriftsteller Arnold Zweig, Anna Seghers, Christa Wolf und Sarah Kirsch. Nach den Plänen der Denkmalschutzstiftung sollen jährlich 40 bis 50 Stipendiaten aus aller Welt hier beherbergt werden. www.schloss-wiepersdorf.de
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