15.09.2006
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Die schlimmsten Befürchtungen machten die Runde. Wer das wohl ausgespäht hatte. Wie und wann die dreisten Diebe wohl zugeschlagen hatten. Warum im Haus niemand etwas gehört hatte. Ja, und vor allem, warum der sonst so aufmerksame Hund überhaupt nicht einen Laut abgegeben hatte. Obwohl er doch im Wintergarten mit vollverglasten Seiten sein Nachtlager hat, direkt im Schatten der nun verschwundenen Blumenpracht.
Selbst über künftig zu bedenkende Vorsichtsmaßnahmen sprach man in der Nachbarschaft. Gerüchte von einer Art Bürgerwehr machten die Runde. Man müsse ein Auge haben, hieß es.
Um so verwunderter und amüsierter war man, als die Nachbarin das Rätsel am nächsten Tag auflöste. Der Hund hatte nicht gebellt, weil er den Blumendieb kannte, persönlich. Es war der Herr des Hauses. Der wollte am Morgen zu einer Büroeinweihung. Und weil er vergessen hatte, einen entsprechenden Blumengruss zu besorgen, wählte er am Morgen auf dem Weg zur Garage die Blumenpracht der Angetrauten. Wie man hört, kam die Schale bei den Beschenkten gut an.
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Artikel vom 15.09.2006