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200 Strohballen abgebrannt

Landwirt vermutet als Ursache Brandstiftung

Von Jan-Hendrik Hirscher
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (WB). Großeinsatz für die Feuerwehr: In der Nacht zu Donnerstag brannten auf einem Feld an der Hedingsener Straße ungefähr 200 Strohballen lichterloh. Dabei kämpften 41 Einsatzkräfte vor allem darum, Herr über den starken Qualm zu werden. Der Eigentümer vermutet Brandstiftung.

Um 21.54 Uhr traf der Notruf bei der Feuerwehr ein. Ein vorbei fahrender Feuerwehrmann hatte die brennenden Strohballen auf dem Heimweg bemerkt und seine Kollegen alarmiert. Die Feuerwehrleute der hauptamtlichen Wache und der Löschgruppe Wulferdingsen trafen als erste ein, ihre Kollegen aus Volmerdingsen folgten wenig später. Die sieben hauptamtlichen und 35 freiwilligen Brandbekämpfer wurden bei ihrem Einsatz von drei Traktoren des Feldeigentümers, Ernst-Friedrich Schwarze, sowie dessen Nachbarn unterstützt. Sie trugen die 1 300 Kubikmeter Stroh von dem Berg ab und verteilten sie auf dem Feld, wo die Einsatzkräfte den Brand löschen konnten.
»Neben der Rauchentwicklung machte uns besonders zu schaffen, dass die Fäden, die die Strohballen zusammen halten, natürlich auch abgebrannt sind. Dadurch wird das Ganze zu einer einzigen Strohmasse, die wir bis ganz unten abtragen müssen. Ansonsten würden Brandherde für die nächsten fünf bis sechs Tage entstehen«, sagte Einsatzleiter Jörg Kollmeier. Die Löschgruppe Wulferdingsen war ununterbrochen bis zum nächsten Vormittag am Ort des Geschehens.
Warum der Strohberg in Flammen aufging, ist unterdessen noch nicht offiziell geklärt. Kollmeier erklärte, Stroh könne sich unter bestimmten Umständen selbst entzünden, wogegen Ernst-Friedrich Schwarze jedoch widersprach: »Heu kann sich selbst entzünden, Stroh in diesem Fall aber nicht. Die Strohballen sind auf jeden Fall angesteckt worden. Weil es schon so trocken war, hat es dann sofort richtig gebrannt«, so Schwarze weiter. Sein 19-jähriger Sohn Christian berichtete, er sei zehn Minuten vor Ausbruch des Feuers noch an dem Feld vorbei gefahren, ohne dass Anzeichen eines Brandes sichtbar waren, was die Vermutung seines Vaters untermauern würde. Auch die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.
»So etwas hat es bei mir noch nie gegeben und auch in Bad Oeynhausen in der letzten Zeit nicht. Im näheren Umkreis hingegen schon«, berichtet Ernst-Friedrich Schwarze.
Der Landwirt, der seinen Hof nebenerwerblich bewirtschaftet, schätzt den entstandenen Schaden auf ungefähr 15 000 Euro, wobei die Strohballen bereits einen Käufer gefunden hatten. Eigentlich war das Stroh für eine Bad Oeynhausener Reithalle vorgesehen, die sich nun erstmal um Ersatz bemühen muss.
l Am späten gestrigen Nachmittag musste die Feuerwehr noch einmal zu dem Brandherd ausrücken: Erneut hatte sich das Stroh entzündet. Vermutlich waren doch noch einige kleine Brandnester unentdeckt geblieben.

Artikel vom 15.09.2006