Niemand sollte sich täuschen. Die Marine-Patrouille vor der libanesischern Küste wird ein gefährlicher Einsatz, denn die deutschen Kriegsschiffe werden für die Hisbollah zu Gegnern. Die Schiffe können von Land aus mit Raketen beschossen werden. Auch Gewalteinsatz gegen Besatzungen von Schiffen, die sich gegen eine Durchsuchung wehren, ist denkbar. Auch über den Zeitraum dieses Einsatzes sollte sich niemand Illusionen machen. In einem Jahr wird der Auftrag nicht erfüllt sein. Denn die Dauer der Libanon-Mission wird von der politischen Entwicklung in der gesamten Region abhängen. Wenn es weder im israelisch-palästinensischen Verhältnis noch in der Libanon-Frage politische Fortschritte geben sollte, kann sich die Bundeswehr auf einen jahrelangen Einsatz einstellen. Jetzt sollte die Bundesregierung zusammen mit der EU, den UN, den USA und Russland einen neuen Anlauf nehmen, um eine umfassende Friedenslösung für Nahost zu erreichen. Soldaten können dafür sorgen, dass eine Waffenruhe eingehalten wird, den Weg zum Frieden müssen die Politiker finden. Zu großem Optimismus besteht nach den vielen Rückschlägen der vergangenen Jahre kein Anlass. Friedhelm Peiter
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