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»Nicht jeden Tag gegen Moppel«

Handball-Oberliga: TuS 97 will »Jürmker Klön« mit Heimsieg abrunden

Bielefeld (WB/jm). »Das wird unser schwerstes Spiel,« mahnt Frank Brennecke. Nach dem 32:29-Fest des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gegen die TSG Altenhagen-Heepen hält am Samstag (17.45 Uhr) wieder der Oberliga-Alltag Einzug in die Realschulhalle Jöllenbeck. Der Gast vom TuS Volmetal zog an den ersten beiden Spieltagen gegen Ostwestfalen zwar jeweils den Kürzeren, doch sei die Mannschaft »wirklich nicht so schlecht wie ihr Tabellenstand.«

Sogar »bockstark« empfand der Sportliche Leiter des TuS 97 den Gegner beim Spionagegang in Mennighüffen. »Die waren am Anfang haushoch überlegen. Keine Ahnung, wie die da noch mit fünf Toren verlieren konnten. Am Ende waren es wohl konditionelle Mängel,« verweist Brennecke auf die »erfahrenen Spieler« in Reihen des TuS Volmetal. Für die Spannuth-Crew der Richtungsweiser zum Erfolg: Sie dürfte alles daran setzen, die Routiniers von Beginn an in Grund und Boden zu laufen.
Die 4:0 Punkte hätten dem Aufsteiger wohl weiteres Selbstvertrauen beschert, im Umfeld aber auch erste unrealistische Erwartungshaltungen geschürt, wie Frank Brennecke bedauert. »Manche Zuschauer lehnen sich zurück und warten darauf, dass wir mit zehn Toren Unterschied gewinnen. Solch ein Ergebnis ist dann normal.« Diesen Leuten prophezeit er, dass »wir am Samstag für einen Sieg hart kämpfen müssen.«
Leider muss Sven-Eric Husemann (Fersenprobleme) wohl aussetzen, und auch bei Ralf Bruelheide hinterlässt die höhere Belastung ihre ersten Spuren. Der Matchwinner gegen die TSG klagt über Schmerzen in der Wurfhand und müsste eigentlich geschont werden. »Nils Grothaus ist gegen Volmetal besonders gefordert,« so Brennecke. Bei einem Heimsieg könnte der TuS 97 sich »dort etablieren, wo wir es gewohnt sind,« schmunzelt der Sportliche Leiter.
Der von Axel Vormann trainierte TuS Volmetal, der gegen Oberlübbe erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ein Heimspiel verloren hat, blicktauf eine ähnliche Entwicklung zurück wie die »Jürmker«, marschierte aus der Landes- bis in die Oberliga durch und mobiliert stets eine stattliche Anhängerschaft. Auch am Samstag werden rund 80 Gästefans mit Trommel-Equipment erwartet.
Wie hat die TSG Altenhagen-Heepen die 29:32-Derbyniederlage gegen den TuS 97 verkraftet ? Das ist die entscheidende Frage vor dem Bielefelder Gastspiel bei Teutonia Riemke (Sa., 19 Uhr). »Der Stachel der Enttäuschung saß tief. Wir haben sehr ausführlich darüber gesprochen,« betont Trainer Jörg Harke, der ab sofort nach vorne guckt und gleiches von seinen Schützlingen erwartet. »Ich denke, alle sind gewillt, sich zu rehabilitieren. Das ist ein neuer Gegner mit einem neuen Torwart. Wir spielen nicht jede Woche gegen Moppel Lehmeyer.«
Zudem gibt Harke zu bedenken, dass »wir zwei Punkte mehr auf dem Konto haben als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.« In der Riemker Böll-Halle erwartet der TSG-Coach jedoch ein hart umkämpftes Spiel. »Wir haben Riemke in der Vorsaison zwar zweimal geschlagen, aber die haben sich auch enorm verstärkt. Wichtig ist, dass wir unsere Chancen diesmal reinmachen.« Teutonia-Coach Arnd Wefing, ehemals TBV Lemgo, muss mit Gädtke, Mashofer, Bagusch und Schröder vier Stammkräfte ersetzen. Er glaubt zu wissen, wie der TSG beizukommen ist: »Die haben ein exzellentes Kreisläuferspiel. Das müssen wir in den Griff bekommen.«

Artikel vom 16.09.2006