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Dialog mit dem Islam

Papst Benedikt XVI. hat den Islam und andere Religionen zu einem Dialog der Vernunft aufgerufen. »Nicht vernunftgemäß handeln ist dem Wesen Gottes zuwider«, sagte er. Das schließe die Bekehrung Andersgläubiger mit Gewalt aus, etwa in einem »heiligen Krieg«.
Der Respekt vor religiösen Überzeugungen ist für Rom Grundlage der Verständigung zwischen den Kulturen. Andernfalls verschlössen sich dem Dialog vor allem tief religiöse Gesellschaften. Benedikt: »Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen.«
Ein Vatikansprecher stellte gestern aber auch zugleich klar: »Wir wissen, dass es innerhalb des Islam viele unterschiedliche Positionen gibt, gewalttätige und nicht-gewalttätige«
Benedikt beklagt zugleich die Konzentration westlicher Kulturen auf die Naturwissenschaften. Sie erlitten Schaden, wenn sie andere Herangehensweisen an die Welt ausklammerten. Das Christentum habe im Zusammenwirken mit der griechischen Philosophie »Europa geschaffen und bleibt die Grundlage dessen, was man mit Recht Europa nennen kann«.

Artikel vom 13.09.2006