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 n Die Mitbewohnerin...


...isst

Wer eine Mitbewohnerin wie Kati hat, braucht keine Feinde. Und auch keine Nervensägen, Schnorrer oder Stinker. Man hat nämlich alles direkt nebenan. Das ist jedenfalls Sandras Gesamteindruck.
Kati und Sandra haben sich bei der Einschreibung kennen gelernt und gleich angefreundet. Kurz danach waren sie Mitbewohnerinnen in ihrer Zweier-WG. Und kurz danach waren sie keine Freundinnen mehr.
»Du bist dran. Ich habe gestern abgewaschen!«, keift Kati liebevoll. »Aber ich habe nichts davon benutzt, du Fressmaschine!«, zickt Sandra zärtlich zurück. Das ist alles noch erträglich für Sandra. Wäre da nicht noch die »dritte Mitbewohnerin«: Katis Mutter. Wenn diese nicht gerade Kati besucht, ruft sie an. Aber das hält sich in Grenzen. Weil sie ja so oft Kati besucht!
Heute Nachmittag sind die beiden Shoppen gegangen. Bestimmt Nahrungsmittel. Für noch mehr dreckige Teller. Dafür hat Sandra endlich mal ihre Ruhe. Nur für sich - und für den Wohnungsmarkt ihrer Tageszeitung.
Peter Gocht

Artikel vom 10.10.2006