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Seit 75 Jahren geht's bei Reinert um die Wurst

Traditionsreiches Versmolder Familienunternehmen blickt auf eine beeindruckende Firmenentwicklung zurück

Versmold-Loxten (igs). Vom kleinen Fleischwarenbetrieb bis zur Unternehmensgruppe mit mehr als 300 Millionen Euro Umsatz, mit trendsetzenden Produkten und echten »Klassikern« wie der Reinert-Sommerwurst: Die Entwicklung der Loxtener Privatfleischerei Reinert scheint im Rückblick eigentlich unglaublich. Schließlich hat das Familienunternehmen vor 75 Jahren in ganz kleinem Rahmen begonnen.
Aber dafür mit viel Pioniergeist: In der Fleischmetropole Versmold, in der bereits viele »Große« in der Fleischbranche ansässig waren -Êdie heute zum Teil gar nicht mehr existieren -, machten sich die Brüder Hermann und Ewald Reinert selbstständig. Im Herbst 1931 gründeten die Brüder die »Fleischwarenfabrik Gebrüder Reinert«.
»Die ersten Schweine wurden nach Hausschlachterart auf dem Hof des Onkels der beiden Brüder geschlachtet«, berichtet Seniorchef Hans Reinert. Wenige Jahre später wurde die erste Dauerwurst hergestellt. Nach dem Krieg, in dem sich die Familie zum Teil mit Rübenkraut- statt mit Fleischwarenproduktion über Wasser hielt, begann mit der Währungsreform ein neues Zeitalter -Êauch für Reinert: Es gab wieder Schlachtvieh, die erste Vollzeitkraft wurde eingestellt, das Unternehmen wuchs und gedieh. »In den Jahren 1950 bis 1970 wurde eigentlich ständig gebaut und erweitert, seit 1971 mit einem Generalplan.«
Gewachsen ist das Unternehmen seitdem auch stetig: Zur Unternehmensgruppe Reinert zählen inzwischen fünf deutsche Produktionsstätten.
Auch die Produktpalette wurde ständig erweitert -Êbesonders bedeutend war dabei das Jahr 1969, in dem die Privatfleischerei die »Reinert Sommerwurst« vorstellte. Eine Reminiszenz an die traditionelle westfälische Dauerwurst, die Hans Reinert schon von Kindheit an als hausgemachte Wurst schätzte. »Die Resonanz, gerade in Westfalen, war sehr gut.« Auch heute zählt die Reinert-Sommerwurst zu den bekanntesten »Botschaftern« der Marke Reinert.
Nicht die letzte Produktinnovation, die Reinert präsentieren sollte: Seit Ende der 90er Jahre lässt die Privatfleischerei mit der »Bärchenfamilie« - Wurstprodukte, die vor allem auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind -ÊKunderherzen höher schlagen. Bärchen-Streich und Bärchen-Fleischkäse haben Reinert eine Vorreiterrolle im Kinderwurstsegment beschert.
Nicht nur der heimische, auch der internationale Markt wird seit mehr als 20 Jahren erfolgreich bedient. Einen weiteren Schritt zur Internationalisierung unternimmt das Unternehmen in diesem Jahr: In der ersten Produktionsstätte in Rumänien, die im Oktober ihren Betrieb aufnimmt, werden Wurst und Salami, Kochwürste und Rohschinken für den rumänischen Markt hergestellt. Damit sich das Familienunternehmen auch in Zukunft behaupten kann, »müssen wir in den kommenden Jahren weiter deutlich wachsen«, gibt geschäftsführender Gesellschafter Hans-Ewald Reinert die weitere Marschrichtung aus.

Artikel vom 16.09.2006