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Stadthalle als
Messestandort
weiter stärken

Ergänzungsbau auf Nahariyastraße

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Bielefelds Politiker wollen einen neuen Anlauf zur Erweiterung der Stadthalle unternehmen. Ein Prüfauftrag an die Verwaltung soll klären, ob die angrenzende Nahariyastraße für den Bau einer zusätzlichen Messe- und Ausstellungshalle genutzt werden kann.

Um die Halle auf Dauer konkurrenzfähig zu erhalten, ist eine Erweiterung insbesondere für Messeveranstaltungen dringend erforderlich. Das bescheinigten Gutachter der Stadt schon vor zwei Jahren. Jetzt soll festgelegt werden, wie groß ein solcher Erweiterungsbau sein und wo er angesiedelt werden könnte. SPD-Fraktionschef Clausen kündigte einen entsprechenden Antrag für die Sitzung des städtischen Beteiligungsausschusses am Donnerstag an. Auch die Christdemokraten stehen einem Prüfauftrag »im Grundsatz positiv« gegenüber, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Detlef Werner gestern. Zustimmung signalisierte auch die Bürgergemeinschaft. Die Grünen sind dagegen.
Das Problem ist der Standort des Erweiterungsbaus. Würden die Nahariyastraße oder Teile der Straße in die Planung einbezogen, könnte darunter die Verkehrsanbindung des benachbarten Hauptbahnhofs leiden, lauten die Bedenken der Union. Der Haupteingang wäre mit dem Auto nur noch über die Herbert-Hinnendahl- und Bahnhofstraße zu erreichen. Clausen ist allerdings der Ansicht, dass das Erschließungsproblem auch über das Neue Bahnhofsviertel gelöst werden könne.
Die ursprünglich für die Erweiterung angedachte Fläche zwischen Mövenpick-Hotel und Halle kann nicht genutzt werden, weil die unterirdische Stadtbahnhaltestelle »Hauptbahnhof« im Weg wäre, es planungsrechtliche Bedenken gibt.
Fest steht: Umgesetzt werden soll ein Erweiterungsbau in Form eines Investorenmodells. Das Gebäude würde von einem privaten Bauherrn errichtet und an die Stadthallen-Betriebsgesellschaft vermietet. Der Stadt sollen so keine zusätzlichen Kosten entstehen. Und auch der Stadthallen-Betriebs GmbH würde der Neubau nicht das Ergebnis verhageln. Mit Hilfe eines Prüfauftrages könnten jetzt alle baurechtlichen Vorgaben geklärt werden.
Im Bereich Messen und Ausstellungen konnte die Stadthallen-Betriebsgesellschaft, die wiederum eine hundertprozentige Tochter der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG ist, im Jahr 2005 ein Umsatzplus von 5,4 Prozent erzielen. Bei Konzert- und Unterhaltungsveranstaltungen ging der Umsatz dagegen um 21,2 Prozent zurück. Der Zuschussbedarf für die Halle sank im vergangenen Jahr um knapp 100 000 auf 1,026 Millionen Euro.

Artikel vom 13.09.2006