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Reinert setzt auf das Ausland

Privatfleischerei feiert 75. Geburtstag

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Mehr als 300 Millionen Euro Umsatz, 1350 Mitarbeiter an fünf deutschen Produktionsstandorten: Die in Versmold bei Gütersloh ansässige Privatfleischerei Reinert kann im Jahr ihres 75-jährigen Bestehens mit Stolz zurück- und mit Optimismus in die Zukunft blicken.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung des Unternehmens, das die Familie Reinert in dritter Generationen führt, wird in Kürze gesetzt. Im Oktober läuft die Produktion im ersten Reinert-Werk im Ausland an, im rumänischen Brasov. 25 Millionen Euro investiert das Familienunternehmen dort in den kommenden fünf Jahren, 200 Arbeitsplätze sollen entstehen. »Dort wird nicht für den deutschen Markt produziert, sondern es werden spezielle Produkte für den rumänischen Markt hergestellt«, betont Uwe Klemend, Geschäftsführer Produktion und Technik.
Die Weichen zur Internationalisierung sind damit klar gestellt: Binnen der kommenden drei Jahre will die Unternehmensgruppe ihren Exportanteil von derzeit 30 auf 50 Prozent steigern, kündigt geschäftsführender Gesellschafter Hans-Ewald Reinert an. »Als Familienunternehmen ist es notwendig, auch in den kommenden Jahren weiter zu wachsen.«
Begonnen hatte das Unternehmen vor 75 Jahren als Vier-Mann-Betrieb im Versmolder Ortsteil Loxten. Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm der damals 23-jährige Hans Reinert 1960 die Verantwortung für das Unternehmen, dem der heute 69-jährige im Beirat zur Seite steht.
Neun Jahre später kam eine Produktneuheit auf den Markt, die heute noch ein Aushängeschild des Unternehmens ist: die Reinert-Sommerwurst. Mitarbeiterzahl und Umsatz stiegen seitdem kontinuierlich. »Von 1970 bis 1980 vervierfachten wir den Umsatz, auch dadurch, dass viele neue Artikel eingeführt wurden.«
Mitte der 80er Jahre entdeckte Reinert zudem den internationalen Markt für sich. Inzwischen ist die Unternehmensgruppe in Europa, Asien und im Nahen Osten mit Produkten vertreten. Seit 1995 ist Reinert auch im SB-Segment eine feste Größe. Mit Produktinnovationen - wie zuletzt mit den vor allem für Kinder konzipierten »Bärchenwurst« und »Bärchenstreich« - konnten neue Segmente entwickelt, gleichzeitig der Bekanntheitsgrad gesteigert werden. »Die ÝBärchenfamilieÜ ist mit 20 Millionen Verkäufen pro Jahr der erfolgreichste Markenrepräsentant von Reinert.«
So erfolgreich Produkte und Innovationen auch am Markt platziert werden: Vor einschneidenden Ereignissen wie der BSE-Krise 2001 schützt dies nicht. »Wir sind bislang aber aus jeder Krise gestärkt herausgegangen«, sagt Hans-Ewald Reinert.

Artikel vom 13.09.2006