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Händler verkauft
sichergestelltes Fleisch

46-Jähriger wegen Wiederholungsgefahr in Haft


Lastrup/Heinsberg (Reuters). Im Zusammenhang mit dem Gammelfleischskandal hat die Polizei gestern einen Geflügelfleischhändler aus Niedersachsen verhaftet. Der Mann aus dem Kreis Cloppenburg habe vermutlich mindestens acht Tonnen beschlagnahmtes Putenfleisch aus einem Hamburger Kühlhaus geholt und in einem Kühlhaus in Brandenburg gelagert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Von dort habe der Mann das Fleisch an vier Betriebe im Bundesgebiet verkauft.
Die Behörden haben den Mann bereits seit November im Visier. Damals entzogen sie ihm die Zulassung für seinen Zerlegebetrieb, weil er im Verdacht stand, mit verdorbenem Fleisch gehandelt zu haben. Gegen den 46-Jährigen sei Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr erlassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
In NRW ist eine unbekannte Menge Gammelfleisch und verdorbenes Gemüse in Gastronomiebetrieben gelandet. Ein Sprecher des Umweltministeriums in Düsseldorf sagte gestern, ein Gastronomiegroßhändler aus Heinsberg habe eingeräumt, Lebensmittel nach Ablauf der Haltbarkeitsgrenze zu günstigeren Preisen verkauft zu haben. Über Mengen könnten noch keine Angaben gemacht werden. Der Heinsberger Großhändler habe nach eigenen Angaben vor dem Verkauf der Ware die vorgeschriebene Eigenprüfung vorgenommen und die Unbedenklichkeit der Lebensmittel festgestellt.

Artikel vom 13.09.2006