13.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fördermittel nahezu ausgeschlossen

Burgmauer ist kein Denkmal - Entwässerungsarbeiten noch 2006


Bielefeld (bp). Baudezernent Gregor Moss geht davon aus, dass die Drainage-Arbeiten auf dem Freigelände der Sparrenburg noch in diesem Jahr beginnen können. Der Ausschuss Immobilienservicebetrieb (ISB) machte den Weg für die Entwässerungsarbeiten gestern frei, behielt sich aber vor, die Detailplanungen von der Wegeführung auf das Marienrondell bis hin zur Art des Geländers später (»Bis November«) zu bestimmen. Der ISB hat für das laufende Jahr 500 000 Euro für die Arbeiten eingestellt, der erste Bauabschnitt der Burgsanierung soll 1,5 Millionen kosten, die Gesamtinvestition wird auf 7,5 Millionen Euro geschätzt.
Moss machte den Glauben der Politiker zunichte, Denkmalfördermittel für die Sparrenburg-Sanierung vom Land zugewiesen zu bekommen. Weder Burg noch Mauer - die bröckelnde Mauerschale stammt aus den 1950er Jahren - seien denkmalgeschützt, »mit wenigen Ausnahmen«. Die Steine der Burgmauern wurden bei der Errichtung der 55er Kaserne (Hans-Sachs-Straße) 1775 verbaut. Obwohl »zahllose« Gespräche mit Land und Bezirksregierung geführt würden, um mögliche Fördermöglichkeiten zu sondieren, machte der Dezernent wenig Hoffnung auf Erfolg. Dass dennoch die Denkmalbehörde mit in die Sanierungsplanungen einbezogen würde, läge am so genannten Ensembleschutz: »Die Zitadelle ist Bielefelds Wahrzeichen und darf in ihrer Erscheinung nicht beeinträchtigt werden.« Würde die Burgmauer zum Beispiel erhöht, um das Gelände besser »halten« zu können, würde die Burg-Ansicht verändert und beeinträchtigt.
Der Historische Verein forderte indes ein Nutzungskonzept für die Burg. Spendenbereitschaft allein sei nicht ausreichend. Bislang kamen 330 000 Euro zusammen.

Artikel vom 13.09.2006