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Angemessener Platz
für die Erinnerung

Ehrenmal der Gefallenen steht auf dem Pellafriedhof

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Gadderbaum (WB). Der Kalkstein hat im Laufe der vergangenen 82 Jahre gelitten, das Relief ist etwas verwittert. Dank Engagements des Heimatvereins Gadderbaum konnte das Ehrenmal, das an die Opfer des 1. Weltkriegs erinnert, auf dem Pellafriedhof, westlich der Kapelle einen neuen Platz finden.

Alle interessierten Gadderbaumer Bürger sind für Donnerstag, 14. September, 10 Uhr, auf den Friedhof eingeladen. Dort wird der neue Standort vorgestellt und das Ehrenmal der Öffentlichkeit übergeben. Der Singkreis wird dort das Lied anstimmen, was seinerzeit zur Einweihung gesungen wurde: »Ein feste Burg«.
82 Jahre hatte das Ehrenmal seinen Platz neben der Martini-Kirche an der Artur-Ladebeck-Straße. Im Zug der Umwidmung des Gotteshauses und des Umbaus wurde der Bereich südlich der Kirche für den Biergarten vorgesehen. Das Ehrenmal wäre beinahe auf dem Bauhof gelandet, wenn nicht aufmerksame Bürger dem Heimatverein entsprechende Hinweise gegeben hätten.
200 Namen von Männern, die im 1. Weltkrieg gefallen oder vermisst sind, tragen drei Tafeln, die vierte zeigt ein christliches Motiv mit den Elementen Trauer und Liebe. Der Entwürfe stammt von Bildhauer Karl Altenberg, der neben der Kirche wohnte. Umgesetzt wurde er von Bildhauer Kurt Seyfert, Gewerbelehrer Eich (Schriften) und der Firma Beckmann (Steinmetzarbeiten). Vier Maurermeister der Gemeinde (Hörmann, Franke, Mönnig und Schirdt) stifteten den Sockel, auf dem das Ehrenmal an seinem ursprünglichen Standort ruhte. Ein mit Metallzaun eingefasstes Blumenrondell bildete den optischen Rahmen.
Der Stein ist ein Kalkstein aus dem Hils-Gebirge, nahe bei Hameln. Das Motiv zeigt zwei gebeugte Jünglingsgestalten - Symbol für Trauer -, in ihrer Mitte ein Herz, aus diesem entspringt eine Flamme, die die Gestalt des Erlösers trägt. Und diese wiederum schwebt in einem gotischen Strahlenbogen. diese Relief wird umgeben von dem Schriftzug: Den Opfern des Weltkrieges aus der Martinigemeinde.
»Es handelt sich um ein christliches Ehrenmal, es gibt keine Zeichen und Symbole des Krieges«, betont Heimatverein-Vorsitzender Friedrich Salberg. Der Friedhof erscheint ihm als würdiger Standort, zumal es eine Blickbeziehung zu der von Eva Limberg 1968 Bronzetal gibt, die Christus geführt von zwei römischen Kriegern zeigt. Der Schriftzug darunter ist ein dringender Wunsch: »Gib uns Frieden«.

Artikel vom 13.09.2006