23.09.2006
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»Zum ersten Mal mussten die Daten nicht mehr sequentiell (nacheinander in Folge) abgespeichert werden, wie bei Bandspeichern üblich, sondern konnten verteilt auf dem Speichermedium abgelegt werden. Zudem war die IBM 305 in der Lage, Schreib-/Lesevorgänge in Echtzeit abzuwickeln.«
Für Privatanwender interessant wurden Festplatten erst in den späten 80er-Jahren. Heimcomputer-Besitzer waren schon froh, wenn sie ihren C64 mit der Floppy (Diskettenlaufwerk) 1541 füttern durften, statt Daten und Programme auf einer ausrangierten Musikkassette abzulegen.
Setzten 1956 schon etwa fünf Megabyte Speicherkapazität Maßstäbe (fünf Millionen Zeichen, umgerechnet etwa 2500 Seiten Text) in der IT-Welt, so bestimmten in den vergangenen 50 Jahren höhere Leistungen in immer kompakteren Formen den Einzug in den Alltag von Computernutzern. So verfügen die modernen Festplattenscheiben nur noch über einen Durchmesser von 2,5 Zoll (6,35 Zentimeter) oder weniger. Zudem hat das derzeit stärkste aktuelle Speichersystem der IBM, das System Storage DS8300 mit 320 TB (1 Terabyte = 1000ÊGB = 1 000 000 000 000 Byte = 500 000 000 dicke Bücher) Kapazität, einen um 64 Millionen mal größeren Speicherplatz als die RAMAC. Aber auch das Magnetband ist nach wie vor ein gebräuchliches Speichermedium mit Zukunft.
Als Konkurrenz zur Magnetplatte profiliert sich zur Zeit die »Solid State Disk« (SSD) zum Beispiel von Samsung. Darin rotieren keine Scheiben mehr, sondern elektronische Bausteine, wie sie auch in USB-Sticks zum Einsatz kommen, speichern die Daten. SSD punkten mit ihrem geringen Gewicht, wenig Energiebedarf bei minimaler Abwärme und schnellen Zugriffsgeschwindigkeiten. Nachteile sind hohe Preise und die (noch) geringe Speichergröße. Hybridfestplatten vereinen die Vorteile beider Systeme.
Artikel vom 23.09.2006