Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Zum ersten Mal auf der SCP-Bank, zum ersten Mal als Trainer im DFB-Pokal -ÊPremieren hat Roland Seitz zuletzt schon genug gefeiert, die Dritte folgt am Sonntag: Zum ersten Mal betreut der 41-Jährige den Zweitligisten SC Paderborn 07 im Hermann-Löns-Stadion.
»Ich freue mich auf das erste Heimspiel«, sagt Seitz, auch wenn die Aufgabe Offenbacher Kickers äußerst unbequem ist. »Die Kickers stehen mit dem Rücken zur Wand«, ist Seitz überzeugt, noch mehr aber von der Stärke seiner Elf: »Wenn die Jungs weiter so Gas geben, werden wir mit Sicherheit den Dreier einfahren und uns das Leben leichter machen.« Die Gäste, die im Vorjahr bei ihrem Gastspiel in Paderborn mit 1:4 untergingen, kennt der neue Coach genau. In seiner Zeit beim Regionalligisten 1. FC Feucht gab's zwar keinen Sieg, die Taktik und die meisten Spieler hat Seitz aber noch in bester Erinnerung: »Sie spielen sehr diszipliniert ein 4-4-2-System. Da müssen wir, ähnlich wie in Magdeburg, viel Geduld aufbringen, um die beiden Ketten zu knacken.« Welcher Elf er da vertrauen wird, ließ Seitz offen. Fest steht aber, dass Andrew Sinkala (im Pokal gesperrt) wieder ins defensive Mittelfeld zurückkehren wird. Für ihn wird wohl Jerome Colinet seinen Platz räumen müssen. Ob auch Hüzeyfe Dogan, der in Magdeburg erstmals nicht von Beginn an auf dem Platz stand, erneut die zentrale Position hinter den Spitzen einnehmen wird, ließ Seitz dagegen offen: »Ich werde Daniel Brinkmann nicht einfach fallen lassen, nur weil er mal in einem Spiel nicht so gut war.« Vielleicht rückt der Blondschopf, wie schon in der Meisterschaft, auch wieder auf die rechte Außenbahn. Das ist die zweite »Baustelle« beim SCP, denn die Leistungen von Außenstürmer Benjamin Schüßler waren in den vergangenen Wochen sehr schwankend. Das gilt zwar für das gesamte Offensivspiel, dennoch scheinen Neuzugang Erwin Koen als Linksaußen und René Müller in der Sturmspitze gesetzt. Warum es in der Offensive nicht richtig rund läuft, ist auch für Seitz ein kleines Rätsel, einen ersten Lösungsansatz formulierte er am Freitag so: »Vielleicht liegt's an der guten Defensivarbeit. Denn bei uns müssen auch die Außenstürmer viel nach hinten arbeiten.« Vor das Meisterschaftsspiel hat das ZDF die Pokalauslosung gesetzt. Im Rahmen des Sportstudios wird Nationalspielerin Kerstin Stegemann die Paarungen der zweiten Hauptrunde (24./25. Oktober) ziehen. Der SCP-Kader, nach dem »Aus« für Arminia Bielefeld und den Delbrücker SC letzter OWL-Vertreter im Wettbewerb, wird im Mannschaftshotel allerdings nicht komplett vor dem Fernseher sitzen. »Unsere volle Konzentration gilt Offenbach. Da kann jeder Spieler selbst entscheiden, ob er sich das anschaut oder nicht«, hat Seitz daraus zwar keinen Pflichttermin gemacht, wohl aber schon ein Ziel gesetzt: »Ich würde gerne den Winterurlaub verkürzen und vor Weihnachten in der dritten Runde spielen.«
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