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Werder wehrt sich vergeblich

Ballack trifft zum 2:0 für Chelsea

London (dpa). Für Werder Bremen hat die Champions League mit dem schon traditionellen Fehlstart begonnen. Der deutsche Vizemeister verlor sein Auftaktspiel gestern Abend beim FC Chelsea mit 0:2 (0:1).

Michel Essien (34. Minute) und Michael Ballack mit einem Foulelfmeter (68.) erzielten vor 32 125 Zuschauern im Stadion an der Stamford Bridge die Tore für den englischen Fußball-Meister. Ballack, der eine starke Leistung bot, gelang damit im ersten internationalen Einsatz für seinen neuen Club der erste Pflichtspieltreffer.
Dabei hatte der Abend für Werder mit einer guten Nachricht begonnen: Kurz vor Anpfiff gab der WM-Torschützenkönig Miroslav Klose trotz seiner Oberschenkelverhärtung grünes Licht für einen Einsatz in der Startelf. Die Anfangsphase gehörte jedoch klar den Gastgebern. Zunächst kam Didier Drogba nach einer Flanke von rechts zum Kopfball und verfehlte das Tor nur knapp (7.). Nach einer Hereingabe von Andrej Schewtschenko rettete Andreas Reinke, der für den an einer Bronchitis erkrankten Tim Wiese spielte, vor Essien (19.).
Werder trug zwar mit ansehnlichem Kombinationsfußball seinen Teil zu dem vor allem zu Beginn temporeichen Spiel bei, doch zu echten Torchancen reichte es nicht. Eine unglückliche Szene in der Defensive führte schließlich zum Rückstand. Nach einem Querschläger von Tim Borowski verstolperte Petri Pasanen in zentraler Abwehrposition den Ball und rutschte auch noch aus. Essien hatte freie Bahn zum Tor und ließ Reinke mit einem Flachschuss keine Chance (34.).
Nach dem Treffer versuchte Chelsea, das Spiel zu beruhigen. Dennoch kam Werder nach gut einer halben Stunde zu seinen ersten Möglichkeiten. Zunächst setzte sich Klose auf der linken Seite vielversprechend gegen Carvalho durch, doch sein Schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht (38.). Pierre Womé traf bei seinem Versuch aus 30 Metern den Ball nicht richtig (40.), und auch Naldos Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war nicht präzise genug.
Dem Bremer Spiel fehlten vor allem die Ideen im Mittelfeld. Diego konnte bei weitem nicht an die Gala-Vorstellungen des nach Bordeaux abgewanderten Johan Micoud in der Champions League anknüpfen. Der emsige Klose versuchte das zu kompensieren, indem er sich häufig die Bälle schon im Mittelfeld holte.
Bremen war bereits in den vergangenen beiden Jahren mit Niederlagen in den Wettbewerb gestartet, erreichte aber jeweils noch das Achtelfinale.
London: Cech - Boulahrouz, Ricardo Cavalho, Terry, Ashley Cole - Essien - Makelele, Ballack (80. Obi Mikel), Lampard - Schewtschenko (81. Cole), Drogba (86. Kalou)
Bremen: Reinke - Fritz, Pasanen, Naldo, Wome - Baumann (86. Zidan) - Frings, Borowski - Diego - Klose, Klasnic (66. Almeida)
Schiedsrichter: Kyros Vassaras (Griechenland)
Tore: 1:0 (24.) Essien, 2:0 (68.) Ballack (Foulelfmeter)
Zuschauer: 32 135

Artikel vom 13.09.2006