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Der Al-Kaida-Vize ruft zu neuer Gewalt auf

Anschläge erst am Golf und dann in Israel

Kairo (dpa). Der zweite Mann an der Spitze des Terrornetzwerks Al-Kaida hat die Muslime zu neuen Anschlägen gegen amerikanische Ziele aufgerufen.
In einer neuen Videobotschaft, die der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira gestern ausstrahlte, sagte der Ägypter Eiman al-Sawahiri außerdem, die westlichen Regierungen sollten »ihre Zeit nicht damit verschwenden, ihre Truppen im Irak und in Afghanistan zu verstärken, denn die Niederlage wird ohnehin ihr Schicksal sein«. Die El-Kaida-Terroristen wollten sich in der näheren Zukunft auf Angriffe in Israel und auf westliche Ziele in der Golfregion konzentrieren, sagte Al-Sawahiri - ausdrücklich an die Muslime »in aller Welt« gewandt zum fünften Jahrestag der Attentate vom 11. September
Den Regierungen von Saudi- Arabien, Jordanien und Ägypten warf er vor, sie hätten im jüngsten Nahost-Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz den jüdischen Staat unterstützt. Die drei von Al-Sawahiri genannten Staaten hatten zu Beginn der Kämpfe mehr oder weniger direkt die schiitische Hisbollah für die Eskalation verantwortlich gemacht. Alle drei Regierungen schwächten ihre Kritik an der pro-iranischen Bewegung jedoch im Verlauf des Krieges ab, nachdem diese Haltung auch im jeweils eigenen Land auf massiven Protest gestoßen war.

Artikel vom 12.09.2006