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Frisches Grün von der tollen Rolle

Heiler verlegt Rasen auf Arminias neuem Trainingsparcours in Oldentrup

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Die Sonne brennt, der Untergrund staubt. Rolle für Rolle, Meter um Meter wächst Arminias neuer Trainingsboden an der Friedrich-Hagemann-Straße. Bis Donnerstag will Heiler-Rasenexperte André Kastigen mit seinem Team die 14 000 Quadratmeter Rollrasen ausgebracht haben.

In den vergangenen zwei Wochen hatte der Bielefelder Sportstättenbauer Heiler bereits die Vorarbeiten für die erstklassigen Trainingsbedingungen des Bundesligisten erledigt. Die Jungs von Thomas von Heesen bekommen in Oldentrup gleich zwei nagelneue Rasenplätze, einen sogar mit Flutlicht und kleiner Stehtribüne sowie massiven Maulwurfsperren - gegen mögliche »Unterwanderung Marke Grabowski«. Insgesamt mehr als eine Million Euro wird in die vom DSC langfristig übernommene Anlage investiert, auf der auch ein neues Verwaltungs- und Eingangsgebäude errichtet werden soll.
Montag war für die allesamt WM-erprobten Mitglieder des Heiler-Rasenteams der große Tag. Per Sattelzug rollte die grüne Fracht aus Holland an, unter schattenspendender Plane fertig zum Einbau. »Eine schwergewichtige Angelegenheit«, erklärt Rasenfachmann Kastigen. Immerhin wiegt eine Rolle mit 14 Metern genau vier Zentimeter starkem und 1,20 Meter breitem Rasen satte 900 Kilo. Da braucht man neben engagierten Fachkräften spezielle Maschinen. Landschaftsgärtner Bernd Rosenthal steuert die Verlegemaschine der Firma Heiler, eine der wenigen in Deutschland überhaupt. Mit ihr können an einem langen Anschlag entlang Rasenstreifen abgerollt und eingepasst werden. Fast wie beim Teppichverlegen, erklären die Profis. Mit Rechen, speziellen Hacken und Zugwerkzeug wird die Bahn entspannt, eingepasst und gewalzt. Im holländischen Anzuchtbetrieb in Heidhuisen ist das edle Grün, auf dem schon in zwei Wochen gespielt werden kann, auf Anzuchtboden aus Mutterboden, Sand, Lava und Torf gewachsen, identisch zum Unterbau in Oldentrup. Die Rasentragschicht hatte Heiler vor Ort selbst gemischt. Darunter verborgen sind auch die technischen Leitungen.
Nach 2500 Quadratmetern am ersten Tag wollen die Fachkräfte bis Donnerstag mit dann jeweils 4000 Quadratmetern Tagesleistung die Anlage fertig verlegt haben. Gewässert wird nach Sonnenuntergang. Kastigen: »Dann bedeutet das Wasser für den von Reise und Auslegen gestressten Rasen keine zusätzliche Belastung, sondern eine Wohltat.« Nach dem verpatzten Saisonstart können Tommys Kicker dann ab Oktober auf neuem Rasen sprichwörtlich Boden gut machen. Die Anlage, wissen die Techniker, ist jedenfalls absolut erstklassig.

Artikel vom 12.09.2006