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Es »brodelt« kräftig
bei Werder Bremen

Sorgen und Ärger vor Chelsea-Spiel

London (dpa). Zu schwach für Pirmasens, stark genug für Chelsea? Nur drei Tage nach der peinlichen Pokal-Pleite gegen die Amateure aus der 3. Liga spielt der SV Werder Bremen ausgerechnet gegen die teuerste Vereinsmannschaft der Welt.
Vor dem heutigen ersten Champions-League-Spiel in der schweren Gruppe A (20.45 Uhr/Premiere) gegen den FC Chelsea in London hoffen die Bremer auf die Rückkehr von zwei der wichtigsten Spieler: Tim Borowski und Torsten Frings. Doch es brodelt, denn Werder hat ein Torwart- und ein Abwehr-Problem und muss auch noch stark um den Einsatz des am Oberschenkel verletzten Stürmers Miroslav Klose fürchten.
In einer Gruppe mit den Top-Favoriten Chelsea und Barcelona muss Werder nun als krasser Außenseiter auf Ausrutscher der Favoriten hoffen und selber für eine Überraschung sorgen. »Jetzt sind wir Pirmasens«, sagte Ivan Klasnic. Passend dazu sieht Frings die Amateure sogar als Vorbild: »An ihrem Auftritt können wir uns ein Beispiel nehmen.«
Die Voraussetzungen gegen das Star-Ensemble um Michael Ballack sind allerdings denkbar ungünstig, vor allem die Torhüter-Problematik hat die Stimmung deutlich getrübt. In Tim Wiese (Bronchitis) und Christian Vander (Gehirnerschütterung) muss Werder erneut auf die Nummer eins und die Nummer drei im Tor verzichten. Ärger bereitete ausgerechnet der nun gesetzte Andreas Reinke, der zu laut über seine Rolle als Ersatzkeeper klagte.
»Ich kann sein Verhalten nicht verstehen. Wir brauchen keinen Spieler, der muffelig ist, sondern Spieler, die hoch motiviert sind und sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen«, sagte Manager Klaus Allofs. Fiele Reinke aus, bliebe als Ersatz Regionalliga-Torwart Kasper Jensen.
Das erhoffte Debüt von Per Mertesacker in der so unsicheren Abwehr muss auch in London noch ausfallen. Nach seiner Fersenoperation ist der Nationalspieler weiter nicht einsatzfähig.

Artikel vom 12.09.2006