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Nur Titanic ist untergegangen

Herrliche Lichternacht: »Niemand schließt unser Freibad Gadderbaum«

Von Britta Ledebur
Gadderbaum (WB). Viel haben sie getan in den vergangenen Monaten, damit ihr Freibad auch weiterhin seine Türen öffnen kann. Jetzt feierten die Gadderbaumer mit einer »Lichternacht« ihre bisherigen Erfolge.

Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff, die die »Lichternacht« eröffnete, zog zu Beginn ein kleines Resümee. Die Zahl der zahlenden Mitglieder stieg von 100 seit dem Anfang der Bewegung auf rund 600, freute sich Pfaff, Tendenz steigend. Ab 1000 Mitgliedern sei man aus dem Gröbsten heraus. Für diesen vermehrten Zuspruch hatten sich alle Beteiligten in den zurückliegenden Monaten sehr eingesetzt.
Kassenwartin Gudrun Flegel- Hoffmann erinnert sich an einige der Veränderungen. So wurde das Bad frisch gestrichen, gab es Aktionen von Waffelbacken bis zu Sonnenschirmen an heißen Sommertagen. Und das Gadderbaumer Bad bietet neuerdings einen barrierefreien Zugang zum Wasser. Mit Hilfe von vier 1-Euro-Kräften sei in der vergangenen Saison eine Rampe entstanden, erinnerte sich Flegel-Hoffmann. Seither gibt es auch für Rollstuhlfahrer die Möglichkeit im Gadderbaumer Bad das kühle Nass zu genießen.
Vorläufig haben sich diese Bemühungen gelohnt, der Zuschlag der BBF reicht bis 2009. Der Blick der Gadderbaumer reicht weiter. Und so eröffneten sie ihre »Lichternacht« auch mit dem »Gadderbaumer Freibad-Song«, gesungen nach der Melodie von »Yellow Submarine«. »Niemand schließt unser Freibad Gadderbaum« verkündet der kämpferische Refrain und macht den kommenden Kurs klar. Bis dahin aber genossen alle Anwesenden unter einem strahlenden Vollmond die Feier.
Zunächst wurden die Gewinner des ausgeschriebenen Geschichtenwettbewerbs bekannt gegeben. Schülerinnen und Schüler der Martinschule, der Mamre Patmos Schule und der Bodelschwingh Schulen hatten ihre ganz persönlichen Freibaderlebnissen in Wort und Bild festgehalten. Die Geschichten über vermutete Piranhas im Schwimmbecken oder einen verlorenen Schlüssel, der eine ganze Klasse vom Schwimmen abhält, waren an diesem Abend an den Umkleidekabinen ausgestellt.
Schmunzeln konnten viele auch über das neapolitanische Volkslied, ein Streitgespräch zwischen Mutter und Tochter, dessen Text Juliane und Isabelle Kreutz auf das Freibad Gadderbaum übertrugen. Spätestens jetzt wurde wohl allen Zuhörern klar, dass nur Gadderbaums Bademeister Uwe »vom Schmachten« befreien kann. Im Widerschein der Laternen, Kerzen und Fackeln boten im Anschluss Mariola Grzyb und Sylke Keller zu Land und vor allem auch zu Wasser modernes Tanztheater. Als »Pani Bosa« (polnisch für »Frau barfuß«) verzauberten sie die Anwesenden mit ihrer Darbietung, die selbst auf einem wackeligen Floß im Schwimmbecken nichts von ihrer Anmut verlor.
Als krönenden Programmabschluss gab es noch mal eine Gesangsdarbietung von Isabelle und Juliane Kreutz. Spätestens jetzt auch die am Sprungturm angebrachte »Titanic«-Fahne erklärt. Sie betitelte nur das Lied aus dem Hollywoodfilm. »Untermalt« wurde dieses Thema von einem filmreifen Sprung ins Wasser, mit dem der Abend seinen nassen Abschluss fand.

Artikel vom 11.09.2006