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Opfer und Täter in neuer Ausstellung


Nordhausen (dpa). Als »Gedächtnisort von internationaler Bedeutung« hat Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Thüringen gewürdigt. Das größte NS-Lager für Zwangsarbeiter sei lange Zeit ein blinder Fleck in der deutschen und internationalen Erinnerungspolitik gewesen, sagte sie gestern bei der Eröffnung der neuen Dauerausstellung. Die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und das Gedenken an die Opfer seien noch lange nicht beendet. In der unterirdischen Fabrik wurden von 1943 an unter anderem V2-Raketen gebaut. Dabei kamen mehr als 20000 Zwangsarbeiter ums Leben.
Die neue Ausstellung nimmt nicht nur Leben und Sterben der rund 60 000 Zwangsarbeiter in den Blick, sondern zeigt auch die teils steilen Karrieren der Täter, etwa des Raketenbauers Wernher von Braun. Dafür wurden 200 Dokumente, 250 Fotos und fünf historische Filme zusammengetragen. Außerdem sind sieben Interviews mit Überlebenden zu sehen. Das Projekt kostete 4,8 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Land bezahlt wurden.
www.dora.de

Artikel vom 11.09.2006