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Glanzvoll war nur die erste Hälfte

Basketball-Regionalliga: Gelungene Heimpremiere (85:70) für den TSVE

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Saisonstart geglückt. Auch im ersten Heimspiel sicherten sich die Basketballer des TSVE Bielefeld zwei Punkte. Mit 85:70 (49:31) besiegten die Dolphins den GV Waltrop und können mit 4:0-Auftaktpunkten von einem gelungenen Start in die Regionalligaspielzeit sprechen. Gelungen war auch der Start im Match gegen die Waltroper, doch nach der Pause gab es dann viel Leerlauf, wurde das zuvor praktizierte Kombinationsspiel fast eingestellt. Nur dank individueller Aktionen hielt man den Gast aus dem Ruhrgebiet auf Distanz.

Eine Tatsache, die Trainer Ilijas Masnic nicht besonders schmeckte. »Graue Haare habe ich nicht bekommen, doch ein leichtes Magengrummeln habe ich schon«, meinte der Coach zu der Phase im zweiten Abschnitt. Da habe seine Mannschaft zu unkonzentriert agiert und mit dem Basketballspielen aufgehört. Nicht so zu Beginn der Partie, als die Dolphins die knapp 300 Zuschauer mit tollem Spiel und einem Dreierfestival begeisterten. Vier Dreier - zweimal David Bunts und Emre Atsür - und ein Feldkorb sorgte über 8:0 für eine schnelle 14:4-Führung.
Hatten die Bielefelder beim Auftaktsieg in Leverkusen bei einem Zehn-Punkte-Vorsprung die Zügel schleifen lassen, so war dies gegen Waltrop nicht der Fall. Sehenswerte Kombinationen, ein überragender Emre Atsür, der Ruhe und Sicherheit ausstrahlte und ein glänzender Passgeber war, ließen den Vorsprung auf 29:18 nach dem ersten Viertel und vier Minuten später auf 39:18 anwachsen. Ganz nach dem Geschmack von Trainer Masnic, der schließlich in Leverkusen bemängelt hatte, dass seine Jungs sich nach einem Zehn-Punkte-Vorsprung nicht weiter abgesetzt hätten. »In den ersten 14 Minuten haben wir diese Partie verloren, da hat Bielefeld hervorragend gespielt und getroffen. Diesem Rückstand sind wir immer hinterher gelaufen«, meinte der Waltroper Trainer Boris Kaminski.
Die Zeit des Versuchs das Spiel zu kippen, begann nach der Pause. Vom Schwung der Dolphins war nicht mehr viel zu sehen. »Die haben aufgehört Basketball zu spielen«, meinte ein Zuschauer treffend. »Unkonzentriert«, nannte Trainer Masnic die Einzelaktionen seiner Schützlinge. Die trafen auch plötzlich nicht mehr. Nur sechs Punkte in fünf Minuten. Zum Glück passten sich die Gäste diesem Niveau (vier Zähler) an. Mit 13:18 gaben die Dolphins dies Viertel ab.
Ein Dreier des US-Boys Norris Weintz sofort nach Start des letzten Durchganges, ließ die Gäste beim 52:62 noch einmal hoffen. Aber nur für Sekunden, denn dann konterte Emre Atsür mit einem seiner sieben Dreier. Der Anfang vom Ende für den Gast, der fünf Minuten vor dem Abpfiff mit 55:75 zurück lag. Der Rest war nur noch Formsache für die Dolphins. Der krönende Abschluss aber gehörte dem besten mann auf dem Parkett: Emre Atsür. Mit einem spektakulären Dreier, mehr aus der Hand geprischt als geworfen, markierte er den 85:70-Endstand.
Fazit: Verdienter Erfolg mit Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeiten im zweiten Abschnitt, die gegen eine Mannschaft mit mehr Qualität wohl nicht mehr zum Erfolg führt. Das hatte auch Trainer Ilijas Masnic erkannt. »Im kommenden Heimspiel am Samstag gegen Wulfen müssen wir konstanter sein«, meinte Masnic. Zumal Wulfen ein Angstgegner für die Bielefelder ist, gab es in der ersten Regionalliga nur Niederlagen. Sechs an der Zahl und hinzu kommen noch zwei Pokalpleiten.
TSVE: Atsür (23/7), Bunts (20/3), Chaddadi (19), Cvjetkovic (5), de Juan (3/1), Mankowski (1), Mertens (5/1), Rondas (9), Schirok (0).

Artikel vom 11.09.2006