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In OWL stets zu den Besten gehört

Jubiläum der Wasserfreunde Bielefeld: 60 Jahre Wettkampfmannschaft

Bielefeld (WB). Als nach dem zweiten Weltkrieg in den Schwimmbädern in Bielefeld die gröbsten Bombenschäden notdürftig behoben waren, wurden auch die Bielefelder Schwimmvereine wieder aktiv. Der 1.BSV 02, sowie der SV Neptun und die Freien Schwimmer von 1922. Aus den Freien Schwimmer und dem SV Neptun entstand die sportliche Entwicklung der Wasserfreunde, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feiern.

Nach einer zwölfjährigen Zwangspause wurden Ende 1945 unter dem Namen »Freie Schwimmer Groß Bielefeld« die heutigen »Wasserfreunde« neu gegründet. Dies erfolgte nur acht Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Nach der Neugründung gab es anfangs keine Schwimm- und Trainingsmöglichkeiten. Das kleine Hallenbad an der Gütersloher Straße, das schon 1875 erbaut worden war, wurde am 30. September 1944 durch Bomben zerstört, ebenso das Freibad Büscher (wo heute sich der Adenauerplatz befindet). Schwer beschädigt war das Wiesenbad, während das Freibad Schildesche von der Besatzungsmacht für den Eigenbedarf beschlagnahmt wurde.
Als im August 1946 im Wiesenbad die größten Bombenschäden notdürftig behoben waren, konnte der Bevölkerung das Bad wieder zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Bielefelder Schwimmvereine wieder aktiv. Neben dem ältesten Schwimmverein der Stadt, dem 1.BSV 02, gab es noch den SV Neptun und die Freien Schwimmer von 1922.
Am 10. August 1946 schickten die Freien Schwimmer ihren einzigen Jugendschwimmer zum Klubkampf nach Blomberg. Als »Leihschwimmer« verstärkte er die Mannschaft des damaligen SV Neptun Bielefeld. Diese Begebenheit war der Anfang der sportlichen Entwicklung der Wasserfreunde nach 1945. Als dann im Spätsommer 1946 das Training im Wiesenbad aufgenommen werden konnte, schlossen sich die ersten Kinder und Jugendlichen dem Verein an.
Unter dem Motto »Woche der Jugend« organisierte der damalige »Kreis-Turn- und Sportverband Bielefeld« (KTSV) im Wiesenbad den ersten Schwimmwettkampf der Nachkriegszeit. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Fachverband für den Schwimmsport. Für diesen Wettkampf meldeten die Freien Schwimmer eine kleine Gruppe Jungen und Mädchen. Zwar konnten keine Erfolge bejubelt werden, aber der Verein war mit einer kleinen Mannschaft dabei, die sich in den Folgejahren ständig vergrößerte und auch leistungsmäßig verbessern konnte.
Mit der Inbetriebnahme des Hallenbades am Kesselbrink 1956 und der damit verbundenen regelmäßigen Trainingsmöglichkeiten ging es steil bergauf. Zwischenzeitlich hatte man sich den Namen Wasserfreunde Bielefeld von 1922 gegeben.
Bei den OWL-Meisterschaften 1961 in Schloß Neuhaus konnte die Sportmannschaft zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das erfolgreichste Team stellen und den bis dahin dominierenden 1. BSV 02 ablösen. Viele Jahre konnte diese Position in OWL gehalten werden.
In den zurückliegenden Jahrzehnten gab es auch Tiefen zu überwinden, wobei auch große sportliche Rückschläge zu verkraften waren. Aber es fanden sich immer wieder Frauen und Männer, die bereit waren Verantwortung zu übernehmen. Mit Karin Bültermann (seit 1998 an der Vereinsspitze) und dem hauptverantwortlichen Trainer Christof Taube zählt die Sportmannschaft der Wasserfreunde Bielefeld heute wieder mit zu den besten in Ostwestfalen-Lippe. Die Frauen in der 2. Bundesliga, die Herren in der Oberliga im Mannschaftswettbewerb DMS sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Die 2. Mannschaft der Frauen erkämpfte sich die Zugehörigkeit zur Bezirksliga. Hervorragende Ergebnisse bei den regionalen, überregionalen und nicht zuletzt bei den Deutschen Meisterschaften rundeten das »Erfolgspaket« der Wasserfreunde ab.
Zielgerichtet blickt die Sportmannschaft mit 60-jähriger Geschichte selbstbewusst in die Zukunft. Der Trainingseffekt nach beendeter Sommerpause wird am kommenden Wochenende im Sportbad Ishara überprüft. Dort begrüßen die Wasserfreunde als Ausrichter 15 Vereine mit 320 Schwimmern zum XV. Bielefelder Herbstpokal. 1565 Starts versprechen einen großartigen Wettkampf. Die Ansprüche sind hoch gesteckt. Einerseits wollen die Wasserfreunde den Pokalerfolg von 2005 wiederholen, andererseits dient die Veranstaltung der Vorbereitung auf den Jahreshöhepunkt: Die DMS-Wettbewerbe im Oktober und November.

Artikel vom 13.09.2006