11.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kunstwerke aus Stein,
Stahl und Eisen

Ausstellung in der Neustädter Marienkirche eröffnet

Von Inga Krusch
Bielefeld (WB). »Tempus fugit« - die Zeit flieht. Ein Ausruf, der deutlich macht, wie sehr unsere Gesellschaft von Hektik geprägt ist, wie sehr die Zeit unser Denken bestimmt.

Walter Hellenthal setzt sich als bildhauender Künstler mit diesem Thema auseinander: Seit mehr als drei Jahrzehnten schafft er eindrucksvolle Kunstwerke aus Stein, Stahl und Eisen, in denen sich »Lebenszeit« spiegelt. Seine Werke spielen sich in der Zeit ab - einmal durch eine lange Erarbeitungsphase, dann durch langes Betrachten seitens der Kunstinteressierten und nicht zuletzt durch das Material. Die Steine, die er verarbeitet, sind in Jahrmillionen gewachsen und bilden zusammen mit dem Stahl und dem Eisen ein völlig neues Bild von Vergänglichkeit und Sein.
Jetzt können auch interessierte Bielefelder Hellenthals Kunst bestaunen: Seit Sonntag stellt er in der Neustädter Marienkirche einige seiner Kunstwerke aus. Die Kirche ist in dieser Zeit täglich von zehn bis 18 Uhr geöffnet, die Ausstellung läuft noch bis zum 22. Oktober.
»Wir hoffen, dass die Ausstellung bei den Gemeindemitgliedern Gespräche auslöst, gerne auch philosophischer Art«, erklärt Andreas Beaugrand, der lange Zeit mit dem Künstler befreundet ist und die Ausstellung mit ins Leben gerufen hat. »Große Kunst, wie die von Walter Hellenthal stellt intelligente Fragen und gibt Antworten darauf - wenn man sich mit ihr auseinandersetzt.« Gerade die Kirche sei ein geeigneter Ort, um diese Kunstwerke auszustellen, findet auch Pastor Dieter Menzel. »Die Kunstwerke greifen religiös-existenzielle Fragen nach dem Woher und Wohin, der Dauer und der Veränderung von allem, was ist, auf. Das werden wir auch in den Predigten berücksichtigen.«
Walter Hellenthal wurde 1946 in Dortmund geboren und lebt heute in Herdecke. Seit 1976 war seine Kunst in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Er hat zahlreiche Skulpturen für den öffentlichen Raum geschaffen.

Artikel vom 11.09.2006