11.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frank Plock kam, sah
und sahnte kräftig ab

Borkener Jockey gewinnt Großen Preis« von Jöllenbeck

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Das traumhafte Spätsommerwetter hatte der Ravensberger Zucht-, Reit- und Fahrverein wahrlich verdient. Auch die 86. Auflage des traditionellen Reit- und Springturniers am Lechtermannshof wurde vom größten Bielefelder Reiterverein liebevoll vorbereitet und zur vollsten Zufriedenheit der 350 Teilnehmer durchgeführt.

»Wir haben guten Sport erlebt«, zog Vorsitzender Horst Winkelmann gestern nach Abschluss der 24 Prüfungen ein zufriedenstellendes Fazit. Auf das einziges Manko wies Vorstandsmitglied und Pressesprecher Wolfgang Lenz hin: »Schade, dass zum gleichen Zeitpunkt das Bundeschampionat in Warendorf und weitere Veranstaltungen in Versmold und Delbrück stattfanden. Dadurch war unsere Teilnehmerzahl etwas rückläufig. Bei dem Aufwand hätten wir durchaus mehr Starter verkraften können.«
Zu den Höhepunkten des Jöllenbecker Events zählten zweifellos die beiden schweren S-Springen. Dazu hatten die Parcourschefs Christian Wiegand und Michael Neusesser die 13 Sprünge zwar fair und rittig, aber nicht zu leicht aufgebaut. Weil zudem der Zeitrahmen sehr eng ausgelegt war, wurde den Jockeys schon ziemlich viel abverlangt.
Im S-Springen ohne Stechen am Samstagnachmittag verließen nur drei Reiter feherfrei den Parcours. Den Preis der Detmolder Privat-Brauerei Strate sicherte sich der Borkener Frank Ploch. Als letzter Teilnehmer meisterte er mit seinem elfjährigen Holsteiner Joy FPG die Runde in 72,67 Sekunden und verwies damit die ebenfalls fehlerfreien Schockemöhle-Schützlinge Manuel Ferdandez Saro mit Grandino (77,66 Sekunden) und Yuka Watanabe mit Payton (78,93 Sekunden) auf die Plätze. Der Spanier Fernandez Saro hatte erst kürzlich an der WM in Aachen teilgenommen und die Japanerin Watanabe schnupperte immerhin schon Olympialuft.
Sein Können hatte Sieger Frank Ploch schon zuvor in der mittelschweren Prüfung unter Beweis gestellt. Mit seinem 14-jährigen Holsteiner Ounter Limit und seinem 11-jährigen Holsteiner Choise feierte der Springreiter aus Borken einen feinen Doppelsieg. Seinen Wallach Joy FPG lenkte er zudem auf den 4. Rang. Die totale Erfolgserie in dieser M-Prüfung durchkreuzte nur Markus Tschischke aus Exter mit Paloma auf Rang drei.
Der Jöllenbecker Lokalmatador Frank Thenhausen platzierte sich immerhin noch mit dem 8-jährigen Lewis Lane an achter Stelle. »Ich freue mich, dass mir unser Hufschmied Hans-Wilhelm Kuhlmann dieses Pferd zur Verfügung gestellt hat«, bewies Thenhausen, dass er inzwischen wieder sehr gut beritten ist, wenngleich er im S-Springen ohne Stechen wie einige andere Reiter auch vorzeitig aufgab.
In der gestrigen Zeitspringprüfung Klasse M, in der der Borkener Frank Plock mit Outer Limit und Choice ebenfalls einen feinen Doppelsieg feierte, zeigte Frank Thenhausen mit einem Nullfehlerritt in 58,00 Sekunden als Viertplatzierter, dass er tatsächlich mit Lewin Lane auf einem guten Weg ist. Leider verletzte sich dabei sein Pferd und musste vom Tierarzt behandelt werden.
In der zwei-Phasen-Springprüfung KLA M hieß der Sieger natürlich Frank Plock. Er hatte Catania gesattelt und lieferte bei null Fehlern die schnellste Umlaufzeit (30,87 sek) ab. Ohne Fehler blieb hier auch die couragierte Jöllenbecker Amazone Sandra Puhlmann mit Gizmo. 33,61 Sekunden reichten zum 4. Platz.
Für den krönenden Abschluss der dreitägigen Veranstaltung sorgte gestern Frank Ploch. Mit Joy FPG gewann er den »Großen Preis von Jöllenbeck«, ein S-Springen mit Stechen. »Für mich hat sich die Reise nach Jöllenbeck tatsächlich gelohnt«, grinste der Jockey aus dem Münsterland vergnügt, als ihm der Preis des Autohauses Steinböhmer überreicht wurde. Mit fünf Pferden war er angereist, mit fünf Siegen und zwei zweiten Plätzen trat er die Heimreise nach Borken an. »Eine optimale Ausbeute. Besser konnte es für mich bei meinem Debüt in Jöllenbeck nicht laufen«, gab er bestens gelaunt zu.
Für das Stechen hatten sich in dem 460 m langen S-Parcours (13 Sprünge) vier Reiter mit fehlerfreien Umläufen qualifiziert. Im Stechen über sieben Sprünge blieb hinter Frank Plock nur Christian Slawinski (RV Waltrop) fehlerfrei und belegte mit Animous und Clever and smart aufgrund der schnelleren Zeiten die Plätze zwei und drei. Veranstaltungleiter Horst Winkelmann war zufrieden: »Nicht nur in diesen S-Springen haben wir tollen Reitsport gesehen.«
Weitere Ergebnisse: Stilspringprüfung Kl. A: 2. Ulrike Winter (RV Brake) mit Little Diamond, 3. Stefanie Ganzemüller (RV Brake) mit Jester's bay, Dressurprüfung Kl. L Kandare: 4. Beatrixe Geller (RV Jöllenbeck) mit Fidor, Dressurprüfung Kl. L - Trense: 3. Rebekka Tegtmeier (RV Jöllenbeck) mit Esquivel, Kombinierte Prüfung KL. A: 3. Rebecca Weyers (RV Dornberger Heide) mit Cleo, Springprüfung KL. A: 1. Sandra Puhlmann (RV Jöllenbeck) mit C'ascadeur,

Artikel vom 11.09.2006