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Zusätzliche
Belastung für
Bezirk Heepen

BZV vertagt Beratung über Obersee

Von Elke Wemhöner
Heepen (WB). Mit Skepsis und großer Sorge über eine zusätzliche Belastung des Stadtbezirks begegnen die Mitglieder der Bezirksvertretung Heepen den Plänen für eine Bodendeponie westlich der Bahnlinie und dem Nutzungskonzept Johannesbachaue.

Lediglich der dritte Tagesordnungspunkt aus dem Gesamtpaket wurde während der Sitzung am vergangenen Donnerstag wohlwollend zur Kenntnis genommen. Die Sanierung des Obersees (Verlegung des Johannisbaches an das Nordufer in ein eigenes Bett und Entschlammung per Saugbagger) wird durchweg als dringend notwendig erachtet und soll zügig erfolgen. Aus Reihen der Bezirksvertretung ging die Empfehlung an das planende Umweltamt, die Materialanlieferungen über die Talbrückenstraße abzuwickeln, ohne den Parkplatz am Viadukt zu blockieren.
Das Konzept, den Schlamm auf dem Gelände westlich der Bahn, südlich des Jerrendorfweges und westlich des Johannisbaches abzulagern und dort anschließend eine Bodendeponie einzurichten, stieß auf »wenig Begeisterung«, wie es Gerhard Wäschebach (SPD) ausdrückte. Dies sei eine Deponie durch die Hintertür, kritisierte er. Guido Elsner (CDU) äußerte die Befürchtung, dass die geschätzten Kapazitätszahlen in den nächsten Jahre gar nicht benötigt würden und auch Deponie-Laufzeit nur bis 2014 fraglich sei.
Martin Wörmann, Leiter des Umweltamtes, der mit seinen Mitarbeitern umfangreiche Vorlagen erstellt hatten, konnte viele Fragen klären. Im zur Seite standen Martin Meier (Fachmann für Deponien und Boden) und Klaus Frank (Leiter Umweltplanung) und der Rainer Brokmann vom externen Planungsbüro Kortemeier & Brokmann.
Die Bezirksvertretung Heepen vertrat einmütig die Auffassung, bei der Beratung über die Bodendeponie (Laufzeit sechseinhalb Jahre mit Einnahmen in Höhe von 3,6 Millionen Euro) und die Nutzung der Aue (Rinderbeweidung und Weiterentwicklung des Wegenetzes) könne es sich nur um eine erste Lesung handeln. Man wolle in Ruhe über die verschiedenen Aspekte beraten. Marianne Kreye (Grüne) nannte die Pläne für den Stadtbezirk unerträglich, lehnte die Verknüpfung von Seesanierung und Deponie ab und wollte sich nicht »die Pistole auf die Brust« setzen lassen Lieselotte Köttnitz (BfB) ließ sich detailliert die Finanzierung der Auennutzung erläutern. Die Laufzeit der Deponie erschien ihr ebenfalls zu lange.Die Bezirksvertretung wird nun im Oktober weiter beraten.

Artikel vom 09.09.2006