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Konjunktur

Arbeitsplätze fehlen noch


Die Konjunktur brummt. Selbst die Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn kommenden Jahres wird den Aufschwung längst nicht so stark bremsen können, wie es von vielen Ökonomen und Unternehmern zunächst befürchtet worden war. Denn nicht nur die Umsätze klettern, auch das Stimmungsbarometer in der Wirtschaft steigt.
Allein: für einen nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit reicht der Aufschwung noch immer nicht aus. Und das, obwohl ein Bedarf an Arbeitskräften durchaus wächst, wie der Boom der Zeitarbeitsbranche beweist. Fortschreitende Rationalisierung und internationaler Konkurrenzdruck machen positive Effekte weitgehend zunichte.
Einen weiteren Grund hat in dieser Woche die Weltbank benannt: Bei der Beurteilung der Unternehmensfreundlichkeit führt sie Deutschland weltweit auf Rang 21 und macht dafür unter anderem den unflexiblen Arbeitsmarkt verantwortlich.
Nachbar Dänemark hat gezeigt, wie ein radikal beschnittener Kündigungsschutz den Arbeitsmarkt ankurbelt. Dort liegt die Arbeitslosigkeit bei 3,9 Prozent.
Von solchen Zahlen ist Deutschland weit entfernt. Von ähnlich erfolgreichen Reformen leider auch.
Andreas Kolesch

Artikel vom 09.09.2006