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Volksfeststimmung auf
heißem Asphaltband

45 000 Zuschauer feierten begeistert 5035 Aktive

Von Burgit Hörttrich
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). »Na also, es läuft doch,« meinte Günter Entgelmeier, 1. Vorsitzender des sportlichen Ausrichters des 3. »run & roll day«. Und wie es läuft. Das sommerliche Wetter sorgte dafür, dass es am Sonntag noch 550 Nachmeldungen gab und somit 5035 Läufer, Walker, Skater auf Strecke gingen. Es herrschte Volksfeststimmung.

»Etwas mehr als im Vorjahr,« freute sich Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der veranstaltenden Bielefeld Marketing GmbH. 2005 habe die Zahl der Starter »knapp unter der 5000er-Marke« gelegen. Auch bei den Zuschauern, die die Stadtautobahn für einen Tag zum beliebtesten Sonntagsausflugsziel der Region machten, witterte Holtkamp einen neuen Rekord: »45 000 mögen es wohl gewesen sein.«
Friedhelm Rieke, Geschäftsführer des Titel-Sponsoren Stadtwerke, freute sich über »eitel Sonnenschein allüberall« und versicherte umgehend: »Der 4. run & roll day« findet am 9. September 2007 statt.«
Auf dem heißen Asphalt kamen nicht nur die 197 Skater und die 31 Handbiker und Rollstuhlsportler in Fahrt, sondern auch Läufer und Walker, Bambinis (179) und Schüler. Von den angemeldeten 33 waren 32 Schulen da, die mit 1632 Mädchen und Jungen die 2,1-Kilometer-Distanz absolvierten.
Dabei siegte sich nicht die Schule, deren Läufer die besten Zeiten erreichten (Zeiten wurden ohnedies nicht genommen), sondern die die im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl das größte Team aufstellte. »Stärkste« Schule war die Grundschule Quelle, gefolgt von der Grundschule Dornberg und der Schule Heeper Holz. Ulrich Zimmer, Präsident des Stadtsportbundes, war stolz auf die Jungen und Mädchen: »Laufen ist gesund und hilft dabei, besser zu lernen.« Klar, dass Lehrer und Eltern mitliefen, Schulfahne oder - für die Diesterwegschule - einen rosa Dino hoch hielten. 179 Bambinis - Mädchen und Jungen im Vorschulalter - rannten, oft an Mamas Hand, die 400 Meter-Strecke. Entgeltmeier: »Da bringt jeder 'Aktive' die meisten Zuschauer mit, nämlich Mama und Papa, Geschwister, Großeltern, Onkel und Tanten.« »Kult ist längst der Team-Lauf: 121 Firmen mit 2346 Läufern traten an. Die größten Mannschaften stellten die Sparkasse (270) und die Stadtwerke (240 plus ein Hund), die schnellsten und damit Verteidiger des - inoffiziellen - Titels waren die Landwirte. Trotz des »Zusatzgewichts« von Schinken- oder Milchflaschen-Rucksack. »medi-owl-de« liefen mit Stethoskopen um den Hals: »Laufen bis der Arzt kommt«, die »Hawks« gingen in Lacrosse-Ausrüstung auf Strecke und einheitliche Firmen-T-Shirts trugen alle.
5000 Äpfel und Bananen, tausend Liter Wasser und Tee wurden verteilt - und anschließend im Neuen Bahnhofsviertel weiter gefeiert. Holtkamp freute sich über den reibungslosen Ablauf, der ohne die 90 Helfer und das Knowhow der Hermannslauf-Ausrichters TSVE nicht möglich gewesen wäre: »Wer gehen inzwischen entspannt an die Aufgabe heran.«

Artikel vom 11.09.2006