11.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mindens nächstes
Heimdebakel

16:28 gegen den HSV Hamburg

Von Volker Krusche
Minden (WB). »Das ist viel zu deutlich. Wenn man fünf Minuten vor Schluss achtbar mit 15:22 hinten liegt, dann darf man sich nicht noch mit 16:28 abschlachten lassen!« Manager Horst Bredemeier fand deutliche Worte nach dem neuerlichen Heimdebakel von Handball-Bundesligist GWD Minden gegen den HSV Hamburg.

45 Minuten lang waren er und Trainer Richard Ratka mit der Vorstellung seiner Rumpftruppe zufrieden. Da hatte man dem Geheimtipp von der Alster ganze 17 Treffer zugebilligt. »An der Abwehr lag es diesmal nicht. Die hat ganze Arbeit geleistet und uns ordentlich im Spiel gehalten. Gegen Hamburg lag es eindeutig am Angriff«, resümierte Richard Ratka, der auch nach diesem Debakel wieder deutlich machte, »dass es nichts nutzt, wenn wir uns jetzt zerfleischen. Auch die Fans müssen erkennen, dass uns mit Arne Niemeyer einfach unser Herzstück fehlt und zudem auch Dimitri Kouzelev nicht zu ersetzen ist. Wir müssen Ruhe bewahren, denn schon vor dem Saisonstart war klar, dass es sehr unwahrscheinlich ist, aus den ersten fünf Partien etwas Zählbares zu holen.«
Was den GWD-Coach allerdings genauso nervte wie Manager Bredemeier, der die zweite Hälfte übrigens am Liveticker im Presseraum verfolgte, war die Endphase, als man ein für die eigenen Verhältnisse ordentliches Resultat leichtfertig wegwarf. »Die Jungs machen das doch nicht absichtlich, waren um ein besseres Erfgebnis bemüht. Dennoch muss darüber gesprochen werden, wie wir das versuchen. Das war einfach zu leichtfertig.« Die Gäste aus Hamburg legten den Grundstein zum erwarteten Erfolg nach einer guten viertel Stunde, als sie aus einem 6:6 ein 6:10 machten. Minden biss sich immer wieder an der, wie schon von Göppingen praktizierten äußerst defensiven 6:0-Abwehr fest. »Uns fehlt einfach ein Mann wie Arne, der die gegnerische Deckung mit seinen Würfen aus dem Rückraum aus ihrer Defensivhaltung lockt«, zuckt Ratka mit den Schultern.

Artikel vom 11.09.2006