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Ein Mann der neuen Wege

Historiker Hans-Ulrich Wehler wird 75 Jahre alt

Bielefeld (WB). Als Wissenschaftler hat er neue Wege gewiesen: An diesem Montag wird der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler 75 Jahre alt.
Herausragender Wissenschaftler: Hans Ulrich Wehler.

Er ist einer der renommiertesten Historiker der Gegenwart. Wehler wurde 1931 in Freudenberg bei Siegen geboren und studierte Geschichte und Soziologie in Köln, Bonn und in Athens im amerikanischen Bundesstaat Ohio. 1970 wurde er Professor am Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin, wechselte jedoch ein Jahr später nach Bielefeld, wo er bis zur Emeritierung 1996 lehrte. Trotz zahlreicher Angebote und Gastprofessuren im Ausland (Harvard, Princeton, Stanford und Yale) blieb Wehler der Bielefelder Universität treu.
Der Professor für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts hat mit seinem sozialwissenschaftlich fundierten Forschungsansatz die Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland entscheiden beeinflusst. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Bielefelder Uni. In der Leinenstadt trug er eintscheidend dazu bei, die Geschichte als theoretisch fundierte Wissenschaft in enger Verbindung zu den Sozialwissenschaften zu gestalten. Mit seinen Standardwerken zur Sozial- und Gesellschaftsgeschichte nimmt der Jubilar in der Welt der wissenschaftlichen Gemeinde eine herausragende Stellung ein.
Sein Renommee, so sagte ein Sprecher der Universität, hat entscheidend zum internationalen Ruf der Bielefelder Hochschule beigetragen. Wehler ist Ehrensenator der Uni seit 2004.
Für seine Leistungen erhielt Wehler zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, Darunter den Cicero-Redner-Preis und den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Wehler, so hieß es 2003 in der Begründung, habe der Geschichtswissenschaft weit über Deutschland hinaus neue Wege gewiesen.

Artikel vom 09.09.2006