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Webers Standpauke fruchtet

Oberliga: DSC Arminia II wacht spät auf und besiegt Eintracht Rheine 4:2


Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias blutjunge Amateurmannschaft bleibt in der Oberliga oben dran. Durch einen letztlich deutlichen 4:2-Sieg gegen Eintracht Rheine festigte die Elf von Trainer Dr. Jörg Weber gestern vor 170 Zuschauern im Brackweder Stadion ihre Spitzenposition. Allerdings bedurfte es in Abschnitt zwei schon einer deutlichen Leistungssteigerung, um die Gäste in die Knie zu zwingen.
»Zwischen dem letzten Oberliga-Auftritt in Münster und dem heutigen Gekicke liegen ja Welten«, befand DSC-Vorstandsmitglied Albrecht Lämmchen in der Halbzeitpause. So sah es auch der Chefcoach der Amateure. »Zum ersten Mal bin ich in der Kabine richtig laut geworden«, gab »Jockel« Weber später zu.
Die Standpauke trug offensichtich Früchte. Kamen die Arminen in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht ins Spiel, wachten sie jetzt nach dem Seitenwechsel auf. Endlich wurde Rheine unter Druck gesetzt und der Gegner frühzeitig angelaufen. Dennoch leistete sich der erstmals vor der Abwehr agierende Nils Fischer zunächst einen verhängnisvollen Lapsus. Nach einem relativ harmsen Foul verlor er seinen Gegner aus den Augen, so dass Michael Felix diese Chance zum 0:1 nutzte. »Nils spielt immer sehr körperbetont. Da muss er auch mal auf die Zähne beißen und weitermachen«, schimpfte Weber.
Dieser unverhoffte Rückstand setzte im DSC-Team alle Kräfte frei. Schon zwei Minuten später machte Nils Fischer seinen Patzer wieder gut. Sein bestens getimter langer Pass über die Rheiner Abwehr auf den rechtzeitig gestarteten Thilo Versick kam gut an, so dass der ehemalige Landesligakicker mit einem patzierten Abschuss Keeper Daniel Brink keine Abwehrmögichkeit ließ.
Jetzt rollte der DSC-Express. Ornatellis Flanke drückte Daniel Scherning an den Innenpfosten Von dort aus sprang das Leder knapp hinter die Linie. Der Schiriassistent hatte es gesehen und entschied auf Tor. Ein gutes Auge bewies auch der Kölner Referee Nico Athanassiadis fünf Minuten später. Er bemerkte im Bielefelder Strafraum ein Foul von Stadel an Göl und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Thorsten Schmidt verwandelte zum 2:2.
Wieder waren die Arminen keineswegs geschockt und erhöhten sogar die Schlagzahl. Aufgrund der Bielefelder Lauffreudigkeit geriet die Gästeabwehr völlig aus den Fugen. »Bei uns brechen jetzt alle Dämme«, sah Eintracht-Trainer Siggi Wolters das Unheil auf sich zukommen.
Zwar rutschte Furat Sansar um Millimeter an einer Ornatelli-Flanke vorbei, doch in der 77. Minute stand Thilo Versick wiederum goldrichtig, um einen Janjic-Querpass zur erneuten Führung einzulochen. Auf 4:2 erhöhte Zlatko Janjic, indem er einen weiteren Zuckerpass von Nils Fischer verwertete. Jetzt war auch Arminias Trainer Dr. Jörg Weber zufrieden: »Vier Treffer sind schon eine Seltenheit. Auch ohne Danneberg und Kocin haben wir in Halbzeit zwei permanent Druck gemacht und sind dafür letztlich auch belohnt worden.«
DSC Arminia II: Formann - Schmidt, Stadel, Kollmeyer, Duda (86. Zech), Sansar, Fischer, Janjic, Versick (79. Hoffmann), Ornatelli (85. Yildiz), Scherning.
Tore: 0:1 Felix (51.), 1:1 Versick (53.), 2:1 Scherning (57.), 2:2 Th. Schmidt (62., Foulelfmeter), 3:2 Versick (77.), 4:2 Janjic (84.).
Zuschauer: 170

Artikel vom 11.09.2006