Mönchengladbach (dpa). Dank Christopher Zeller haben Deutschlands Hockey-Herren Kurs auf das Halbfinale der Heim-Weltmeisterschaft in Mönchengladbach gehalten. Einen Tag nach dem mit großer Moral erkämpften 2:2 gegen Top-Favorit Niederlande feierte das verjüngte Team von Bundestrainer Bernhard Peters gestern durch die WM-Treffer vier und fünf seines Torjägers Zeller gegen England einen knappen, aber verdienten 2:1 (1:1)-Pflichtsieg. Mit nun 7 Punkten ist der Titelverteidiger vor den noch ausstehenden Gruppenspielen morgen gegen Südafrika und einen Tag später gegen Südkorea heißer Anwärter auf die zum Mindestziel erklärte Vorschlussrunden-Teilnahme. Vor 12 000 Besuchern im ausverkauften Gladbacher HockeyPark war der überragende Zeller (24., 43./Siebenmeter) gefeierter Matchwinner. Für die kampfstarken Briten traf Simon Mantell (34., Siebenmeter) zum Ausgleich. Abwehrspieler Philipp Crone von Rot-Weiß München absolvierte sein 335. Länderspiel und löste Björn Michel als deutschen Rekord-Nationalspieler ab. Der ist mit 229 Treffern weiterhin Rekord-Torschütze des Deutschen Hockey-Bundes (DHB). »Wir sind erleichtert und glücklich, es war ein verdammt wichtiger Sieg«, meinte Matchwinner Zeller. Auch Bundestrainer Peters atmete nach dem wertvollen Arbeitssieg auf und lobte vor allem Goalgetter Zeller: »Das ist ein Siegertyp. Wenn man so einen Spieler in seinen Reihen hat, ist das ein Geschenk Gottes.« Florian Kunz, Weltmeister von 2002, glaubt: »Nun ist das Tor zum Semifinale weit offen.« In einem mit Haken und Ösen geführten Duell mit dem Erzrivalen aus den Niederlanden bewiesen die WM-Gastgeber am Samstag nach einem 0:2-Rückstand großen Kampfgeist und rissen ein verloren geglaubtes Match noch aus dem Feuer. Zeller und Youngster Moritz Fürste sicherten mit ihren Treffern den wertvollen Punkt gegen das Oranje-Team, das nach dem 2:3 gegen Südkorea einen erneuten Dämpfer erlitt. »Uns hilft der Punkt mehr als den Holländern«, frohlockte Peters. Teun de Nooijer, der im Match mit Eike Duckwitz aneinander geriet, weil er den am Boden liegenden Deutschen anschoss, gab zu: »Für uns wird es sehr schwer. Wir brauchen jetzt ein wenig Glück.«
Drucken