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Navratilova
lacht beim
letzten Mal

Grand Slam-Titel 59

New York (dpa). Andre Agassi hatte Tränen in den Augen - Martina Navratilova ging nach dem letzten Triumph bei den US Open mit einem Lachen im Gesicht.
Eine Woche nach dem umjubelten Altmeister hat der Weiße Sport in der besten Tennisspielerin neben Steffi Graf ein weiteres Aushängeschild verloren. Lange hatte die fast 50-jährige Amerikanerin diesen Tag hinausgezögert. Doch nun soll der mit dem letzten Titel einer ruhmreichen Karriere versüßte Abschied endgültig sein.
An der Seite ihres US-Partners Mike Bryan siegte die gebürtige Pragerin in New York noch einmal im Mixed. Es war ihr 59. Grand-Slam-Titel, mit dem sie vor ihrem runden Geburtstag am 18. Oktober den Rekord als ältester Grand-Slam-Champion weiter ausbaute. »Man ist nur so alt, wie man sich fühlt, und ich fühle mich nicht wie 49. Ich möchte die Leute inspirieren«, sagte Navratilova.
Ein Ass von Bryan besiegelte um 23.30 Uhr Ortszeit beim 6:2, 6:3 über die Tschechen Martin Damm und Kveta Peschke Navratilovas letzten Auftritt. Damm sorgte bei der Gratulation für den Versprecher des Abends: »Wir wünschen Dir alles Gute nach dem Leben, äh, nach dem Tennis-Leben.« Navratilova dankte ebenso wie Agassi vor einer Woche den rund 10 000 Fans im Arthur-Ashe-Stadion, das noch knapp halb gefüllt war.
18 Grand-Slam-Titel im Einzel, 31 im Doppel und nunmehr zehn im Mixed sowie 167 Turniersiege im Einzel und 177 im Doppel bleiben für fast alle Nachfolgerinnen unerreichbare Maßstäbe. Bei allen vier Grand-Slam-Turnieren hat sie Einzel, Doppel und Mixed gewonnen. An die 62 Titel der Australierin Margaret Court kam die ehrgeizige Navratilova nach ihrem Comeback 2000 jedoch nicht mehr heran. Im Vorjahr hatte sie Anna-Lena Grönefeld als Partnerin engagiert, sich aber ohne große Worte von der derzeit besten Deutschen getrennt.

Artikel vom 11.09.2006