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Die Katalog-Sprache verstehen
Online-Bucher können ihr Feriendomizil vor Urlaubsantritt besser beurteilen
Die Beschreibung im Prospekt lässt keine Wünsche offen: Der Ferienort ist »touristisch erschlossen«, das Hotel liegt »direkt am Meer« und die Zimmer versprechen »mediterranen Stil«. Da entstehen im Kopf ganz schnell Traumbilder von unbeschwerten Urlaubstagen.
Nicht selten stellt der Reiselustige dann bei der Ankunft mit Enttäuschung fest: Der Ort ähnelt einer Trabantenstadt, das Hotel steht auf einer Klippe, und das Zimmer wirkt nüchtern und kahl. Doch wie tief der Frust auch sitzen mag: Die Katalogangaben sind keinesfalls gelogen - sie entsprechen nur nicht ganz der Realität. Dieser Spannungsbogen sorgt immer wieder für Ärger und Missverständnisse. Denn ähnlich wie bei Arbeitszeugnissen kennt auch der Tourismus eine Sprache mit doppelter Bedeutung. Die meisten Texte in den Reisekatalogen haben werblichen Charakter und preisen ausschließlich die Vorzüge einer Ferienanlage an. Die Nachteile werden meist nicht benannt, dazu sind Reiseveranstalter nicht verpflichtet. Deshalb erwartet den Urlauber in seiner Unterkunft mit »internationaler Atmosphäre« auch kein polyglottes Publikum wie in einem Kongresshotel. Die spitzfindige Formulierung deutet vielmehr darauf hin: Hier hauen gerne Kegelbrüder aus aller Welt die Vereinskasse auf den Kopf. Solch unliebsame Überraschungen können vor allem Nutzer des Internets weitgehend vermeiden. Wer seine Reise online bucht, kann bequem von zu Hause aus dasselbe Hotelangebot bei verschiedenen Veranstaltern auf Preis und Beschreibung prüfen, die Katalogsprache bleibt dabei fest im Griff. Reisebüros unterstützen diese Recherchen und weisen auf ein unabhängiges Bewertungsforum hin. Als Service für den Kunden enthält das Online-Portal www.hotelbewertung.de mehr als 250 000 Beurteilungen von Feriendomizilen in aller Welt; dazu kommen Tausende von privaten Fotos, mit denen Hotelgäste ihre gewonnenen Eindrücke in den Urlaubsregionen anschaulich dokumentieren. Online-Buchern bietet sich somit insgesamt ein schier unerschöpflicher Fundus, um vorzufühlen, ob Hotelanlage, Umgebung und Publikum den eigenen Erwartungen entsprechen.

Artikel vom 04.11.2006