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»Nur ein Mosaiksteinchen«

Coach Breuer über seinen Co-Trainer Daum

Bielefeld (WB/o.k.). Keine Kamera, kein Mikrofon, dass sich gestern nicht Christoph Daum entgegenstreckte. Der Co-Trainer ist der Star im DBS-Teams. Auch wenn er das gar nicht sein will.

So beantwortete der Ex-Bundesliga-Trainer die Fragen bescheiden, stellte sich nur als Teil des deutschen Teams dar. Auch in der Kabine spielt er nicht den Zampano. Das Wort führt dort der Chef, Willi Breuer.
Dem gefällt zwar, dass dank der Popularität des Ex-Leverkuseners der Fokus der Öffentlichkeit verstärkt auf die WM fällt, aber er will doch, dass die Relationen im richtigen Licht gesehen werden. So reagierte er etwas unwirsch, als eine Boulevard-Journalistin den Torschützen zum 1:0, Andreas Timm, nach der Bedeutung Daums für den Erfolg fragte. Timms Antwort: »Er ist für uns ein absoluter Glücksfall, ein Motivator, der uns nach vorne bringt.«
Da platzte Breuer dann zurückhaltend der Kragen: »Er ist nur ein Mosaiksteinchen des Erfolges. Wir haben daran 14 Jahre gearbeitet. Und nur weil einer drei Mal auf der Bank sitzt, verändern sich die Dinge nicht. Christoph ist ein Teil des Teams - nicht mehr, aber auch nicht weniger.«
Für ihn ebenfalls ein Erfolgsgarant sind die Zuschauer, die erneut »wie ein Mann hinter uns gestanden haben. Und es war für mein Team ein beeindruckendes Erlebnis, das erleben wir ja nicht so häufig. Und dafür sind meine Jungs und auch ich sehr, sehr dankbar«.
Daum backte auch nach dem Abpfiff kleine Brötchen und war »sehr stolz auf diese Mannschaft«. Alles wird gut - auch zwischen den neuen Männerfreunden.

Artikel vom 08.09.2006