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Der Herr der Diebe kommt gut an

Theater-AG des Städtischen Gymnasiums Löhne tritt im Theater im Park auf

Löhne/Bad Oeynhausen (LZ). Einmal auf den Bretter stehen, die die Welt bedeuten - dieser Traum ging für die Nachwuchsschauspieler der Theater-AG vom Städtischen Gymnasium Löhne in Erfüllung. Im Rahmen der Theaterwoche der Stadt Bad Oeynhausen brachten sie ihr Stück »Herr der Diebe« im Theater im Park erneut zur Aufführung. »In einem richtigen Theater zu spielen, hat uns gereizt«, gibt denn auch die Leiterin der AG, Angela Zöckler, gerne zu.

Der Spaß war allen Beteiligten dabei deutlich anzusehen. Für die Möglichkeit, in einem voll ausgestatteten Theater, auf einer richtigen Bühne zu stehen, wurden auch kleine organisatorische Probleme gerne in Angriff genommen. »Es war schon sehr viel Arbeit«, sagt Angela Zöckler. So hatten die Requisiten und Kostüme im Keller gelagert, der bei den Regenfällen vollgelaufen war und auch die Besetzung musste zum Teil umgestellt werden. Der Qualität der Aufführung haben diese Schwierigkeiten im Vorfeld jedoch keineswegs geschadet. Im Gegenteil. Alle waren mit Herz bei der Sache und begeisterten mit ihrer Darbietung das junge Publikum.
Die überwiegend zehn- bis zwölfjährigen Zuschauer ließen sich nicht lange vom ansprechenden Ambiente des Theaters beeindrucken, sondern gingen leidenschaftlich mit. Sie schlugen sich voll und ganz auf die Seite von Prosper (Helen Brunotte) und Bo (Romina Markmann), den beiden Waisen, die nach dem Tod ihrer Mutter vor ihrer herzlosen Tante nach Venedig geflohen sind. Tante Esther, herrlich zickig dargestellt von Rike Frieling-Huchzermeyer, will nämlich nur den niedlichen fünfjährigen Bo bei sich aufnehmen und Prosper in ein Waisenhaus schicken. Sie wurde dafür gnadenlos ausgebuht. Angefeuert wurde hingegen Scipio, der Herr der Diebe. Bei ihm und seinen Freunden, Riccio (Aykut Ulusinan), Mosca (Jana Kreimeier) und Wespe (Tatjana Winter), haben Prosper und Bo Unterschlupf und ein neues Zuhause gefunden.
Doch Scipio (Janine Drohmann) ist nicht der, der er vorgibt zu sein, und als sich ein Detektiv (Conradin Amft) an ihre Fersen heftet und sie vom Grafen einen geheimnisvollen Auftrag erhalten, bricht ihre kleine Welt zusammen.
Geschickt wurden die räumlichen Möglichkeiten des Theaters im Park bei den Verfolgungsjagden durch das winterliche Venedig genutzt, so dass die jugendlichen Zuschauer förmlich in die Geschichte einbezogen wurden. Die minimalistischen Requisiten, perfekt begleitet von der passenden Musik, sorgten für eine tolle Atmosphäre, so dass der Ausflug ins Theater als rundum gelungen bezeichnet werden kann.

Artikel vom 08.09.2006