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»Informationspanne« ungeklärt

Entführungsfall Khaled el Masris: Aussagen im BND-Ausschuss widersprüchlich


Berlin (dpa). Eine mögliche »Informationspanne« in der deutschen Botschaft in Skopje im Entführungsfall Khaled el Masri Anfang 2004 ist weiter ungeklärt. Der BND-Untersuchungsausschuss des Bundestages befasste sich gestern mit widersprüchlichen Äußerungen zu einer frühen Information der Botschaft in Mazedonien über die Festnahme des Deutschen.
Der frühere deutsche Skopje-Botschafter Werner Burkart berichtete von privaten Gesprächen mit dem ehemaligen Telekom-Manager in Mazedonien, Wolf-Dietrich Mengel. Dieser habe ihm geschildert, wie er bei der Botschaft im Januar 2004 telefonisch über die Festnahme eines Deutschen berichten wollte. Mengel habe sich »abgewimmelt« gefühlt. Man habe ihm gesagt, der Vorgang sei bekannt.
Der Personalchef des Auswärtigen Amtes, Friedo Sielemann, bestritt das. Ein »Abwimmeln« sei bei so einer Information nicht vorstellbar. Seine Überprüfung des Vorgangs habe ergeben, dass sich niemand an dieses Telefonat erinnere. Er selbst habe »große Zweifel, dass dieses Gespräch stattgefunden hat«. Sielemann hat nach eigenen Angaben aber auch »keine Anhaltspunkte« dafür, dass Mengel den Anruf erfunden habe.

Artikel vom 08.09.2006