Carnival-Figur ist der neue Blickpunkt an der Ravensberger Spinnerei
Bielefeld (bp). »Die Figur soll durchaus Widerspruch erregen, die Besucher dazu bringen, miteinander über Kunst zu sprechen,« sagt Anne Wellmann, in der Volkshochschule verantwortlich für den Fachbereich Kunst, Kultur, kreatives Gestalten. Widerspruch erregen soll die »Jamet Queen«, eine Carnival-Figur des Designers und Bildhauers Paul McLaren (»Shademakers«), die bis jetzt in der Ausstellung »Casting shadows« im Historischen Museum zu sehen war. Die »Jamet Queen« thront jetzt im Glaserker genau über dem VHS-Eingang in der Ravensberger Spinnerei. Die »Queen« wirkt zwar auf den ersten Blick farbenprächtig und schillernd schön, zeigt die Installation bei näherer Betrachtung ihre Schattenseiten, das Dunkle und Bösartige. Paul McLaren entwickelte den »Engel in der Hölle« 1997; das Objekt beschreibt den Kampf zwischen zwei Charakteren. Ihren Ursprung hat die Figur in Trinidad, wo die befreiten schwarzen Sklaven den Carnival als Mittel der Kritik und Persiflage an den Ungerechtigkeiten der Gesellschaft nutzten. »Wir wollten nicht, dass die 'Queen' wieder im Archiv verschwindet,« sagt Anne Wellmann. Die Installation habe zwar einen großen logistischen Aufwand bedeutet, aber: »Die Figur passt zur VHS.« Die Volkshochschule sei ein Ort für Kunst und Kultur, die »Queen« wirke belebend und inspirierend. Anne Wellmann kann sich zudem durchaus vorstellen, dass sich die VHS in Kursen mit der Arbeit der »Shademakers« befasst, das Konzept erläutert, selbst in den Kostümbau für den Carnival der Kulturen einsteigen könnte.
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