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»Rosenkavalier« zeigt sich im neuen Gewand


Dresden (dpa). 80 Jahre nach seiner Uraufführung in der Semperoper hat der Stummfilm »Der Rosenkavalier« mit der Musik von Richard Strauss am Mittwochabend an gleicher Stätte ein glanzvolles Comeback erlebt.
Der Streifen von Robert Wiene war in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria, dem ZDF und weiteren Partnern rekonstruiert und nun erstmals wieder gezeigt worden. Am Ende gab es begeisterten Applaus für die Sächsische Staatskapelle Dresden, die unter der Leitung von Frank Strobel als »Filmorchester« das Werk begleitete. Der deutsch-französische Kulturkanal Arte strahlt die Aufführung am 29. Dezember aus.
Strauss (1864-1949) stand 1926 am Pult der Staatskapelle, als der Film zur Oper »Der Rosenkavalier« erstmals über die Leinwand flimmerte. Das Musiktheater selbst war bereits 1911 in der Elbestadt uraufgeführt worden. Regisseur Wiene orientierte sich an der Vorlage. Allerdings wurde die Handlung an einigen Stellen verändert und auf etwa 110 Minuten reduziert. Strauss schuf dafür eine Musik, die nicht völlig identisch mit der Oper ist und auf Gesang verzichtet. Im Zeitalter des Tonfilms geriet das Werk in Vergessenheit. Die letzte Filmrolle ging verloren und wurde nun anhand von Fotos und wenigen erhalten gebliebenen Sequenzen rekonstruiert.
Mit dem Projekt setzte die Staatskapelle ihre international anerkannte Strauss-Pflege fort. Der Komponist fühlte sich Dresden eng verbunden und ließ hier neun seiner Opern aufführen, darunter »Salome« und »Elektra«. Jedes Jahr wird der Meister mit Festtagen in Dresden geehrt. Im März 2007 stehen dabei binnen zehn Tagen ebenso viele Strauss-Opern auf dem Spielplan der Semperoper.
www.semperoper.de

Artikel vom 08.09.2006