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Wurde Europameister: Horst-Dieter Uhlmann zeigt stolz seine Goldmedaille.Foto: Heitkämper

Bis zur Goldmedaille die
Kräfte genau eingeteilt

Bielefelder mit dem deutschen Bridgeteam erfolgreich


Hoberge-Uerentrup (ch). »Bridge ist intellektuell höchst anspruchsvoll und trainiert die Konzentration sowie das logische Denkvermögen«, sagt Horst-Dieter Uhlmann aus Hoberge-Uerentrup. Er weiß, wovon er spricht, denn immerhin gewann er dieses Jahr die 48. Bridge Europameisterschaft in Warschau. Das deutsche Nationalteam setzte sich vom 12. bis 26. August gegen 15 Nationen durch und holte die Goldmedaille.
»Es war sehr anstrengend. Wir haben täglich um die fünf Stunden gespielt, das erfordert höchste Konzentration und anspruchsvollste Denkarbeit. Glücklicherweise bestand unser Team aus sechs Mitgliedern, so konnte ein Paar zwischendurch pausieren«, verrät der 64-Jährige. Bridge ist ein Kartenspiel für vier Personen, zwei Paare.
»Die Türken waren am Anfang des Turniers sehr stark und lagen vorne. Ihre Mannschaft bestand aber nur aus vier Mitgliedern, so dass sie acht bis neun Stunden täglich am Stück spielen mussten. Da ist man irgendwann einfach erschöpft. Das kostete sie am Ende den Sieg und sie belegten nur den siebten Platz«, erzählt er.
Zum Bridge gekommen ist Uhlmann schon sehr früh durch die Eltern. Zum leidenschaftlichen Spieler wurde er allerdings erst zu Studienzeiten in Kiel. So lernte er auch seinen heutigen Bridge-Partner Werner Schneider kennen. »Werner Schneider ist ein langjähriger Freund aus Studienzeiten. Wir haben den Kontakt immer gehalten und spielen auch heute trotz der Entfernung zusammen Bridge. Nur eben über das Internet«, so Uhlmann. Das Internet sei auch das beste Training für Meisterschaften. Uhlmann und Schneider haben bereits mit dem deutschen Nationalteam vor zwei Jahren bei den olympischen Bridge-Spielen in Istanbul Bronze geholt.
Der besondere Reiz dieses Kartenspiels liegt für Uhlmann vor allem darin, dass ein Glücksfaktor völlig ausgeschlossen ist. »Es geht um Taktik, Strategie, den Abstimmungsprozess mit dem Partner und das Taxieren des Gegners. Das macht die Faszination dieses Spiels aus.«
Uhlmann spielt zweimal die Woche im Bridge Club Bielefeld. Ab Oktober beginnen dort die neuen Kurse. »Bridge ist eine gute Übung für die Konzentration. Allerdings besteht eine große Suchtgefahr, wenn man erstmal angefangen hat«, lacht Uhlmann.

Artikel vom 09.09.2006